Bis zu 200 Jobs weg
Autogrill schockt Angestellte mit Ankündigung von Massenentlassung

Der Schweizer Ableger der Reise-Gastrokette Autogrill plant einen grösseren Jobabbau. An den Flughäfen Genf und Zürich stehen zahlreiche Stellen zur Disposition, bestätigt das Unternehmen gegenüber BLICK.
Publiziert: 16.10.2020 um 12:58 Uhr
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Aktualisiert: 21.10.2020 um 12:05 Uhr
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Der Flughafen Zürich hat zu wenig Passagiere. Das spüren auch die Restaurants von Autogrill am Flughafen.
Foto: René Dürr Architekturfotografie Zürich
Ulrich Rotzinger und Aline Leutwiler

Schock für die Angestellten der Autogrill Schweiz AG: Hunderte müssen seit Mittwoch um ihren Job zittern. Gemäss BLICK-Informationen informierte die Unternehmensleitung über umfangreiche Abbau-Massnahmen an Schweizer Standorten des Raststätten- und Restaurant-Betreibers.

Ein Autogrill-Angestellter* aus Zürich zu BLICK: «Allein am Airport Zürich in Kloten plant mein Arbeitgeber, rund 100 Stellen zu streichen. Ein Schock für uns alle.» Der Mann möchte anonym bleiben. Er weiss nicht, ob er auf der Abschussliste von Autogrill steht. Auch am Flughafen Genf ist Autogrill sehr präsent. Wie in Zürich sind auch dort die Verkehrszahlen der Fluggäste eingebrochen.

Autogrill bestätigt Abbau-Pläne in Schweiz

Autogrill bestätigt mittlerweile den Stellenabbau von bis zu 200 Personen. Am Flughafen Zürich trifft es 110 Stellen und am Flughafen Genf zwischen 60 und 90 Angestellte.

Autogrill ist in über 31 Ländern tätig. Und wegen Restaurants und Schnellverpflegung an Raststätten, Flughäfen und Bahnhöfen dem Corona-Einbruch der Reiseindustrie besonders ausgesetzt. Allein am Flughafen Zürich betreibt die Kette 20 verschiedene Gastronomiebetriebe. Der Konzernumsatz brach in den ersten acht Monaten des laufenden Jahres um 56 Prozent auf 1,4 Milliarden Euro ein (umgerechnet 1,5 Milliarden Franken) im Vergleich zum Vorjahr. Für die Schweiz werden keine Zahlen ausgewiesen.

Personal in Zürich und Genf erwartet Entlassungen

An den Flughäfen Zürich und Genf sei das Konsultationsverfahren eröffnet worden, so die Sprecherin weiter. «Im Einklang mit Art. 335f des schweizerischen Obligationenrechts.» Dieser OR-Artikel behandelt die Konsultation bei einer Massenentlassung. Die Lage ist also ernst bei Autogrill Schweiz.

Die Sprecherin gibt an, Autogrill Schweiz zähle zu «den grössten Schweizer Gastronomieunternehmen». Die Gründe für den Abbau sieht sie bei der Corona-Krise, «welche die Flugindustrie und die daran beteiligten Unternehmen hart getroffen hat».

Keine Besserung in Sicht

Das Unternehmen rechnet auch künftig nicht mit einer merklichen Besserung der Lage. «Infolge der andauernden Pandemie und volatilen Einreisebeschränkungen verharren die Flugprognosen und das damit verbundene Passagieraufkommen an den Flughäfen Zürich und Genf nun auch mittel- bis langfristig auf tiefem Niveau.»

Das sind düstere Aussichten für die Angestellten von Autogrill Schweiz. Viele von ihnen müssen wohl in den kommenden Wochen mit einer Entlassung rechnen.

* Name der Redaktion bekannt

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