1-Euro-Häuser in Italien
Käuferin Meredith Tabbone investiert 100'000 Franken

Beworben wurden die baufälligen Häuser in Sambuca für einen Euro! Doch am Ende zahlen die meisten Käufer viel mehr. Etwa Meredith Tabbone aus Chicago. BLICK erzählt sie, warum sie den Kauf trotzdem nicht bereut.
Publiziert: 20.01.2020 um 20:10 Uhr
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Aktualisiert: 07.05.2021 um 15:57 Uhr
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Sambuca in Sizilien kämpft gegen die Abwanderung. Hilfe verspricht sich die Gemeinde von einer Häuser-Aktion. Für einen Euro verschachert sie Häuser an renovationsfreudige Käufer. Zu ihnen gehört Meredith Tabbone. Wie ihre Fotos zeigen, kommt viel Arbeit auf sie zu.
Foto: Meredith Tabbone
Julia Fritsche

Sambuca in Sizilien leidet unter Abwanderung und Bevölkerungsschwund. Um diese Entwicklung zu stoppen, griff der kleine Ort zu einer ungewöhnlichen Massnahme. Vor rund einem Jahr wurden dort Ein-Euro-Eigenheime zum Kauf angeboten. Das Problem bei den Schnäppchen in Sizilien, aber auch ähnlichen Billig-Häusern in Sardinien oder in der Toskana: Die Billig-Häuser sind äusserst baufällig.

Meredith Tabbone kann davon ein Lied singen. Wie «CNN» berichtete, gehört die Finanzberaterin aus Chicago (USA) zu den Ein-Euro-Hauskäufern. BLICK erzählt Tabbone von ihren Erlebnissen. «Ich wollte ein Haus im Südwesten Siziliens kaufen, weil die Familie meines Vaters von da kommt», erklärt sie. «Das Ein-Euro-Häuser-Programm schien mir eine günstige Gelegenheit.»

Noch kein Strom und Wasser

Ganz so günstig war der Kauf dann aber doch nicht. Tabbone musste 5000 Euro (umgerechnet knapp 5400 Franken) als Depot an die Gemeinde zahlen. Zudem musste sie ein Kaufgesuch schreiben. «Ich hatte aber mit dem ganzen Prozedere keine Schwierigkeiten», meint sie rückblickend. Tabbone hat sich auch gleich noch das Nachbarhaus gekauft – beide, ohne sie vorher besichtigt zu haben. Sie will die beiden Häuser zu einem machen.

Jetzt stehen grosse Umbauarbeiten an. «Aktuell haben wir kein fliessendes Wasser und keinen Strom», erklärt die Amerikanerin. Die Renovation managt sie mithilfe eines Architekten aus den USA. «Einmal pro Monat fliege ich aber nach Italien für ein persönliches Treffen.»

Alles in allem erwartet die neue Hausbesitzerin Ausgaben von rund 107'000 Franken. Das umfasse den Kaufpreis und die Totalsanierung. Für die beiden Häuser hat sie jeweils 5555 Dollar geboten. Fünf sei ihre Lieblingszahl, erklärte sie gegenüber «CNN».

Für das Alter

Und wenn endlich Strom und Wasser fliessen? Tabbone will ihr Haus in Sambuca vorerst als Ferienhaus nutzen. «Eines Tages werde ich mich dort zur Ruhe setzen», sagt sie zu ihren Plänen. Das dauert aber noch einige Jahre, sie ist erst 40.

Trotz den höheren Ausgaben bereut sie ihren Immobilienkauf im fernen Italien nicht. «Ich würde es wieder tun. Bis jetzt war es eine grossartige Erfahrung.»

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