Schnee, Eis und graue Tage: So kennt man den Winter eigentlich. Nicht so diese Woche: Zum Monatsende wird es noch einmal warm und sonnig. Der Frühling liegt in der Luft und scheint zum Greifen nah. Woher die milden Temperaturen kommen, weiss Michael Eichmann von Meteo News – und auch, wo der Haken ist.
Laut dem Wetterexperten sind milde Luftmassen aus dem Mittelmeerraum für die aktuell überdurchschnittlichen Januarwerte verantwortlich. Die Nullgradgrenze liegt derzeit mit 3500 Metern für die Jahreszeit relativ hoch. Deshalb herrschen selbst in den Hochalpen zum Teil Plusgrade. Im Flachland hingegen ist es derzeit nicht ganz so mild – dafür sorgen Feuchtigkeit und vor allem Nebel. Derzeit heizt uns das Hochdruckgebiet Enno ein. Es wird warm – bis zu 10 Grad.
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«Dann hätten wir sogenannte Eistage»
Und es könnte noch wärmer sein, wäre da nicht der Nebel. Er wird die Temperaturen bis und mit Mittwoch stark einschränken. Eichmann zu Blick: «So zeigt das Thermometer auf dem Uetliberg über der Nebelsuppe am Montagmorgen 9 Grad – unten in der Stadt Zürich hocken wir in der kalten Luft bei gerade mal minus zwei Grad.»
Schlimmer wäre es nur noch, wenn der Nebel sich gar nicht verzieht und bis zum Abend über der Schweiz liegt. «Dann hätten wir sogenannte Eistage. Das Thermometer würde nicht über null Grad steigen», so der Meteorologe. In der Ostschweiz und vor allem im Bodenseegebiet dürfte sich der Nebel am längsten halten.
Trotzdem: Der Januar ist aktuell zu warm. Aller Voraussicht nach 1,5 Grad. «Mit den milden Temperaturen von jetzt kann es auf Dauer nicht weitergehen, da sie für die Jahreszeit auf einem sehr hohen Niveau liegen», sagt der Meteorologe zu Blick. Es ist also durchaus möglich, dass die Temperaturen in der übernächsten Woche wieder sinken – zumindest deuten die Tendenzen der Wettermodelle darauf hin. «Im Moment ist fast alles möglich. Der Winter gibt sich aber noch nicht geschlagen», so Eichmann.