Auf einen Blick
- Entwarnung nach Jahrhunderthochwasser in Osteuropa
- Aufräumarbeiten in Niederösterreich und anderen betroffenen Regionen haben begonnen
- Sofortpaket von 75 Millionen Euro beschlossen
Überschwemmungen, Sturmböen und Schnee: Annett oder Boris, wie das Tief international genannt wird, hat in Teilen Europas für Zerstörung gesorgt. Experten sprechen von einem Jahrhunderthochwasser. Mehrere Menschen kamen ums Leben. Doch jetzt stehen die Zeichen auf Entspannung. Auch Meteo-News-Meteorologe Roger Perret gibt Entwarnung.
Das Tiefdruckgebiet hat sich in der Nacht auf Dienstag von Osteuropa wegbewegt und befindet sich zurzeit im Mittelmeerraum. «Italien und der Balkanraum können jetzt mit kräftigen Schauern und örtlichen Gewittern rechnen, aber nicht in dem Ausmass, wie wir es in den vergangenen Tagen in Osteuropa gesehen haben», so Perret zu Blick. Das Tief hat weniger bis keine Energie mehr, daher ist mit keinen grösseren Gewittern mehr zu rechnen, erklärt der Wetterexperte.
Wetterwende in Österreich, Rumänien, Tschechien und Polen
Die Wetterprognose für die betroffenen Länder sieht um einiges rosiger aus: «Ab morgen Mittwoch sind Temperaturen um oder etwas über 20 Grad zu erwarten, dies bei oft sonnigem Wetter. Es gibt höchstens noch einzelne Schauer, es bleibt vorwiegend trocken», so der Wetterexperte.
Das Gleiche prognostizierte auch Ntv-Meteorologe Carlo Pfaff. Es sei «bald nichts mehr zu befürchten», sagt er im deutschen Nachrichtensender. Aber: «Eine Unsicherheit ist auch die einsetzende Schneeschmelze. Mit dem dann abfliessenden Wasser werden die Pegel sicherlich nicht die Entspannung erfahren, die wir gerne sehen würden», so Pfaff.
Ein weniger dramatisches Bild malt Perret: «In den Ostalpen hat es viel geschneit, doch da es derzeit keinen bis wenig Niederschlag gibt, wird das abfliessende Schmelzwasser kaum Probleme bereiten.» Eine leichte Anspannung mit Blick auf den Wasserpegel bleibt aber vorerst. «Der Abfluss in den grossen Flüssen wie der Donau, Moldau, Elbe und Oder wird noch etwa zwei bis drei Tage sehr hoch sein, bevor sich die Lage entspannt.»
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Die Aufräumarbeiten rollen an
Wie der ORF berichtet, wird das ganze Ausmass der Hochwasserschäden in Österreich langsam erkennbar. Besonders hart getroffen wurde Niederösterreich.
Die Aufräumarbeiten starteten am Dienstagnachmittag. Es sei wichtig, «rasch erste Massnahmen» zu treffen, sagte der österreichische Bundeskanzler Karl Nehammer (51). Ein Sofortpaket von 75 Millionen Euro (etwa 70 Millionen Franken) wurde beschlossen und an einem weiteren Unterstützungspaket werde gearbeitet. Auch in den anderen Ländern wird es langsam an die Aufräumarbeiten gehen.
Auch bei uns dreht das Wetter
In der Schweiz gibt es ebenfalls eine Wetterwende. War es in den vergangenen Tagen kalt und regnerisch, blickt uns die Sonne bald wieder entgegen. «Es wird recht sonnig, mit vereinzelten Hochnebelfeldern und angenehm Temperaturen um die 20 Grad», prognostiziert Perret.
Durch die warmen Tage werden die Berge wieder an Farbe gewinnen: «Auch bei uns wird der Schnee schmelzen». Wer also den Schnee noch sehen möchte, sollte sich beeilen. Allerdings kann es in den Bergen vereinzelt zu Schauern kommen, so der Wetterexperte.