Wie in der Schweiz ächzen derzeit weite Teile Europas unter Hitzewellen. Laut der Weltmeteorologieorganisation (WMO) ist Europa die Erdregion, die sich «am schnellsten erwärmt». Ein Überblick über die schwersten Hitzewellen in Europa im 21. Jahrhundert.
2022
Mitte Juni trifft ein vorzeitiger extremer Hitzeeinbruch den Süden und das Zentrum Europas. In der Schweiz werden mehrere lokale und nationale Temperaturrekorde geknackt.
Im Juli zieht vom Westen her eine neue Hitzewelle heran, die insbesondere Spanien und Frankreich trifft. Dort brechen verheerende Waldbrände aus. In Grossbritannien wird erstmals die 40-Grad-Marke überschritten.
Nach Angaben des europäischen Erdbeobachtungsprogramms Copernicus ist der Sommer 2022 der heisseste Sommer in Europa seit Beginn der Wetteraufzeichnungen. Laut einer Anfang Juli veröffentlichten Studie gab es mehr als 61'000 Hitzetote in Europa.
2021
Von Ende Juli bis Anfang August herrscht in Griechenland eine intensive Hitze mit Höchsttemperaturen von fast 45 Grad. Die Regierung in Athen spricht von der «schlimmsten Hitzewelle seit 1987».
Vom 11. bis 16. August steigen die Temperaturen in den südspanischen Regionen Andalusien und Murcia auf mehr als 45 Grad.
2019
Im Sommer 2019 gibt es zwei Hitzewellen: Ende Juni und in der zweiten Julihälfte.
2018
In der zweiten Julihälfte und Anfang August herrschen in Europa hohe Temperaturen und starke Trockenheit. Der Pegelstand der Donau etwa sinkt auf den niedrigsten Stand seit Beginn der Messungen.
2017
Von Ende Juni bis zur ersten Augusthälfte leidet Europa unter mehreren Hitzewellen, insbesondere der Süden des Kontinents. In Spanien wird die Höchsttemperatur am 13. Juli in Córdoba gemessen: 46,9 Grad.
2015
Europa leidet ab Ende Juni an einer Reihe vorzeitiger Hitzewellen. In England werden Anfang Juli 36,7 Grad gemessen. In der Schweiz wird am 7. Juli der absolute Hitzerekord für die Alpennordseite in Genf erreicht – er beträgt 39,7 Grad.
2007
Zentral- und Südeuropa haben von Ende Juni bis Ende Juli mit einer langen heissen und trockenen Phase zu kämpfen. In Ungarn werden mehr als 500 Hitzetote gemeldet. In Italien, dem damaligen Mazedonien und Serbien brechen zahlreiche Waldbrände aus.
2003
In der ersten Augusthälfte leidet Westeuropa unter einer heftigen Hitzewelle, insbesondere Frankreich, Italien, Spanien und Portugal. Im südportugiesischen Amareleja werden am 1. August 47,3 Grad gemessen.
Auch die Schweiz leidet im Sommer 2003 unter extremer Hitze. Die Temperaturen bleiben ab 1. August während zwölf aufeinanderfolgenden Tagen über 33 Grad. In Grono GR am südlichen Eingang zum Misox wird der Allzeit-Höchstwert von 41,5 Grad gemessen.
Wissenschaftlichen Studien zufolge starben im Sommer 2003 in 16 europäischen Ländern etwa 70'000 Menschen mehr als in diesem Zeitraum üblich. Die meisten Todesopfer gab es demnach in Frankreich und Italien. (ter/SDA)