Peter Kalmus (49) ist Klimaforscher bei der Nasa und seit längerem regelrecht verzweifelt über die Untätigkeit der Politik und der Teilnahmslosigkeit der Menschen. Regelmässig warnt er auf Twitter zur Klimaerhitzung und den tödlichen Folgen für die Menschen – wie sie derzeit wieder zu beobachten sind.
Kalmus schreibt angesichts der neusten Hitzewelle, die weite Teile von Europa und die USA im Griff hat: «Die meisten Menschen wissen immer noch nicht, in welcher Gefahr sie schweben. Dies wird der kühlste Sommer für den Rest eures Lebens sein, und das sollte nicht nur ein Meme sein – es sollte tatsächlich erschreckend sein.»
In einem weiteren Tweet präzisierte er, dass es immer regionale und jährliche Schwankungen gebe, aber im Durchschnitt seien die Hitze-Trends so, dass dies der kühlste Sommer sein werde.
Milliarden von Menschenleben sind in Gefahr
Kalmus ruft schon länger dazu auf, die Nutzung fossiler Brennstoffe so bald wie möglich zu beenden. Wenn die Welt und die Gesellschaft in den Krisen-Notfallmodus schalte, sei es möglich, den Planeten bis zum Ende des Jahrhunderts wieder abzukühlen.
«Je schneller wir das tun, desto mehr Leben können wir retten.» Und Kalmus nimmt kein Blatt vor den Mund: «Täuschen Sie sich nicht: Diese Überschwemmungen, Hitzedome, Brände und Rauchentwicklungen sind erst der Anfang des Zusammenbruchs der Erde, und der Schaden ist praktisch irreversibel.» Milliarden von Menschenleben seien in Gefahr.
WHO: Es besteht Bedarf an Massnahmen
Auch das Europa-Büro der Weltgesundheitsorganisation WHO mahnt angesichts der Hitzewelle, dass sich die Gesellschaft vorbereiten müsse. Der Direktor der WHO-Region Europa, Hans Kluge, sagte, man müsse sich und seine Mitmenschen zum einen unmittelbar jetzt schützen, zum anderen aber auch längst die richtigen Vorkehrungen für die Zukunft treffen.
Es bestehe ein dringender Bedarf an regionalen wie globalen Massnahmen, um die Klimakrise wirksam zu bekämpfen, die eine existenzielle Bedrohung für die Menschheit darstelle. Alle Seiten des politischen Spektrums müssten den Kampf gegen den Klimawandel als überparteiliches Thema betrachten.
Mit Material der SDA