Manchmal ist es für diese Kolumne ein Glücksfall, wenn mal weder ein «Tatort» noch ein «Polizeiruf» läuft. Und weil es eben eine Kolumne ist und drum auch keinen News-Charakter haben muss, kann man in diesen Fällen locker eigene Tipps geben. Heute gibts gleich zwei frei Haus, einen neuen und einen alten Tipp: einen Krimi und etwas anderes.
Spannung, Morde und viel Sex
Seit 2014 läuft auf Netflix «How to Get Away with Murder», entdeckt habe ich es vor einem Monat. Und wer mit dem Krimi-Gerichtssaal-Drama um die brillante und abgründige US-Juraprofessorin und Anwältin Annalise Keating (Emmy-gekrönt grandios: Viola Davis) und ihre mörderischen Studenten erst mal anfängt, schaut sonntags wohl für eine Weile keinen «Tatort» mehr. Und auch sonst nichts anderes. Immerhin sind es insgesamt sechs Staffeln. Nur wer prüde ist, sollte sich das nicht antun – all die schönen Studenten haben ständig ganz viel Sex.
Kitsch und Schmacht und auch bitzli Sex
Seit dem 20. Dezember 2020 läuft, ebenfalls auf Netflix, auch Sissi, äh, Verzeihung, «Bridgerton». Die politisch korrekt mit vielen Minderheiten gecastete neue Schmacht-Schmelz-Kostüm-Historien-Upperclass-Adel-Schmonzette verpackt das alte «Aschenputtel heiratet nach Widerständen den Prinzen – oder eben nicht!»-Klischee wunderhübsch neu. Spielt im Londoner Hoch- und weniger Hochadel zu Beginn des 19. Jahrhunderts, und alles ist einfach schön: die Menschen, die Kostüme, die Ballsäle, die Frisuren, die Innendekoration, die – hach! Alles! Totaler Kitsch, purer Eskapismus, aber egal. Wenn man damit durch ist, will man gleich wieder von vorne anfangen.
«How to Get Away with Murder», Netflix, sechs Staffeln
«Bridgerton», Netflix, eine Staffel (mehr sollen folgen)