Glück und Leid können enger wohl kaum beieinander liegen. Ellidy Pullin hat im Oktober letzten Jahres ihr Töchterchen Minnie Alex Pullin zur Welt gebracht. Papa und Snowboard-Star Alex Pullin (†32) ist im Sommer 2020 beim Speerfischen tödlich verunglückt. Ellidy wurde dank künstlicher Befruchtung nach seinem Tod von ihm schwanger.
Nun spricht die mittlerweile 29-jährige US-Amerikanerin erstmals über die Beweggründe, sie erzählt, warum sie sich dazu entschieden hat, Minnie Alex Pullin zu bekommen. In einem Podcast sagt sie, dass sie und Alex lange Zeit versucht hätten, Eltern zu werden, um gemeinsam ein neues Kapitel im Leben zu beginnen.
Doch ihre grosse Liebe wurde ihr viel zu früh entrissen.
Nach seinem Tod habe sie sich eines Tages gefragt: «Worauf warte ich? Ich habe sein Sperma. Ich möchte unseren Traum weiterführen. Ich bin jung, ich bin gesund und ich möchte ein Stück von ihm zurückbringen.»
Ihr Bruder habe sie auf die Idee gebracht. «Ich erinnere mich, dass ich kurz nach Alex' Tod draussen sass und mein Bruder zu mir sagte: ‹Ich denke, es gibt einen Weg, wie wir sein Sperma bekommen könnten›». Sie habe erwidert, er solle tun, was nötig ist.
Familie musste Einverständnis geben
Bis zu 36 Stunden nach dem Tod sei es möglich, das Sperma aus dem Körper zu entnehmen, sagt Ellidy. Und in Queensland ist dies auch legal, sofern ein ausgewiesener Beamter und die Familie des Verstorbenen deren Einverständnisse geben.
«Wir hatten so viel Glück, dass Alex' Sperma lebendig und gesund war, als der Arzt es entnahm», sagt sie.
Und nun ist sie Mama der wunderbaren Minnie Alex Pullin. Ein kleines Wunder. Ellidy: «Offensichtlich werde ich mein Leben lang trauern. Ich habe seinen Tod nie akzeptiert, aber mit Hilfe meiner Tochter konnte ich weitermachen.» (mam)