Snowboard-Star Huber rennt der Polizei davon
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Joker-Alarm in Zürich:Snowboard-Star Huber rennt der Polizei davon

Insta-Star und Snowboarder Nicolas Huber
«Die Leute fürchten sich vor mir»

Snowboarder Nicolas Huber hat mehr Follower auf Instagram als Ski-Superstar Marco Odermatt. Mit waghalsigen Stunts und verrückten Videos begeistert er das Netz. Trotzdem ist der Zürcher hierzulande quasi ein Unbekannter.
Publiziert: 22.03.2023 um 18:55 Uhr
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Aktualisiert: 22.03.2023 um 21:06 Uhr
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Das Make-Up für seinen Joker-Videodreh schmiert sich Nicolas Huber innert Minuten selbst ins Gesicht.
Foto: TOTO MARTI

Im roten Ganzkörperanzug rennt Nicolas Huber (28) durch den Pekinger Flughafen, macht einen Salto von der Rolltreppe und verkriecht sich im Flugzeug ins Gepäckfach über den Sitzen. Mit solchen Clips machte der Zürcher letztes Jahr an den Olympischen Winterspielen in Peking von sich reden. Zu verrückt? Gibt es für Huber nicht. «Das Ausgeflippte, Verrückte hat mich immer schon angezogen. Ich liebe es, in andere Rollen zu schlüpfen, auszubrechen aus den gesellschaftlichen Normen.»

Nicolas Huber über seine viralen Hits
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Insta-Star und Spitzensportler:Nicolas Huber über seine viralen Hits

Verkleidet als Joker, Batman oder Star-Wars-Charaktere sorgt der zweifache Olympionike bei seinen Videodrehs regelmässig für ungläubige Blicke. «Oft gehen mir die Leute aus dem weg, manche fürchten sich sogar!», erzählt Huber grinsend. Peinlich ist ihm nichts. Hätte es mit dem Profisport nicht geklappt, wäre er wohl an der Schauspielschule gelandet, sagt er. Seine Reichweite auf Instagram ist in den letzten Jahren so stark gewachsen, nicht mal Ski-Überflieger Marco Odermatt kann da mithalten. Die fast 290'000 Insta-Follower kommen dem Zürcher auch in seiner Sportkarriere zugute. Die Klicks ziehen Sponsoren an, die wiederum bringen Geld und erlauben Huber, einigermassen vom Sport leben zu können. Und trotzdem: Das Wichtigste ist und bleibt das Resultat am Berg.

Spagat zwischen Entertainer und Sportler

Für den Freestyler sind seine Instagram-Videos Segen und manchmal auch Fluch zugleich. «Ich habe ab und zu Mühe, mich zu bremsen. Wenn ich ein Drehbuch im Kopf habe, kann ich die Idee nicht liegen lassen.» Auch anstehende Wettkämpfe sind keine Ausnahme. Der Spagat zwischen Entertainer und Spitzensportler sei nicht immer einfach zu meistern. «Ich muss mich immer wieder selbst hinterfragen. Was liegt drin? Was ist zu viel?»

In dieser Saison hat er die Balance aber offensichtlich ganz gut gefunden. Den Beweis dafür liefert der Zürcher an der Weltmeisterschaft in Bakuriani Anfang März. Er holt Bronze in der Kategorie Big Air. Für Huber eine Genugtuung und der Beweis: Er kann mehr als lustige Videos drehen.

Vom Shaper zum Profi

Genauso ungewöhnlich wie sein Auftritt in den sozialen Medien ist Hubers Geschichte. Mit 20 Jahren beginnt der Zürcher auf dem Corvatsch als «Shaper» zu arbeiten. Er präpariert die Kicker und Pipes für die Profis. Jeden Tag steht er auf dem Board, bis der Entschluss gefasst ist: Er will selbst zu den Profis gehören. «Die Leute sagten mir, ich sei viel zu alt dafür. Ich könne meinen Rückstand niemals aufholen.»

Aber Huber lässt sich nicht unterkriegen, arbeitet jeden Tag an seinem Traum. 2017 wird er überraschend Vize-Weltmeister im Slopestyle. Danach fällt er ins Mittelfeld zurück. Seine Konkurrenz wird immer jünger und unerschrockener. Huber ist mit seinen mittlerweile 28 Jahren einer der ältesten Athleten im Freestyle-Zirkus. Von 16-Jährigen geschlagen zu werden, ist der Exzentriker schon fast gewohnt. «Da draussen gibt es Kids, die trainieren seit ihrem sechsten Lebensjahr wie Wahnsinnige. Die werden sozusagen für den Spitzensport gezüchtet.» Für Huber bleibt nur eins übrig: genauso hart trainieren. «Mit 100 Prozent Einsatz, dem Willen und einer gewissen Cleverness kannst du mit diesen Youngsters mithalten. Ich habs bewiesen.»

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