Hier fährt Hablützel durch die grösste Superpipe der Welt
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Trainingslaufs Laax Open 2021:Hier fährt Hablützel durch die grösste Superpipe der Welt

Findet er in Laax sein Glück?
Pechvogel Hablützel nimmt den nächsten Olympia-Anlauf

David Hablützel verletzt sich bereits zum dritten Mal schwer am rechten Knie. An seinem Heimweltcup in Laax und an Olympia will der 25-Jährige dennoch antreten. Doch die erneute Verletzung regt ihn auch zum Nachdenken an.
Publiziert: 13.01.2022 um 10:32 Uhr
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David Hablützel hat sich im Herbst zum dritten Mal das Kreuzband gerissen.
Foto: AFP
Sven Micossé

«Ich konnte es nicht glauben, wollte es nicht glauben», sagt David Hablützel (25). Passiert ist es bei einem Trainingssturz in Österreich. Was er zu Beginn noch als Knochenprellung abstempelt, stellt sich nach einem MRI als schlimmer heraus: Kreuzbandriss – zum dritten Mal und zum dritten Mal im rechten Knie. «Ich war so überzeugt, dass es nicht das Kreuzband ist und als ich es gehört habe, ist kurz meine Welt zusammengebrochen», so Hablützel zu seiner Reaktion.

«Aber ich habe mich danach gleich wieder zusammengerissen.» Zunächst hat er die Diagnose für sich behalten und mit den Ärzten eine Lösung gesucht, um eine Operation zu vermeiden und beim Heimweltcup in Laax und den Olympischen Spielen dabei zu sein. «Und bisher ist es sehr erfolgreich verlaufen. Ich konnte an zwei Wettkämpfen teilnehmen – trotz des Knies.» Dank seinem Top-10-Platz in Copper Mountain (USA) hat er die Olympia-Limite erreicht.

Plötzlich berühmt

Bei seinen ersten Olympischen Spielen 2014 katapultiert sich der damals 17-Jährige in die Elite der Snowboard-Szene. Sein grosses Talent stellt er als Fünfter gleich unter Beweis, nachdem er zuvor auf Juniorenstufe zahlreiche Titel absahnte.

Dass die Karriere des Halfpipe-Spezialisten nicht weiter so steil verläuft, hat auch mit seinem Verletzungspech zu tun. Die Spiele von Pyeongchang verpasst er durch eine Rückenverletzung. Dazu gesellen sich eine Hirnerschütterung, ein gebrochenes Schlüsselbein und eben die Probleme mit dem Knie.

Fund in Hablützels Anatomie

Hablützel: «Ich habe angefangen, mich zu fragen, warum immer dieses Knie.» Immerhin bringt der dritte Riss etwas Licht ins Dunkel. «Es hat sich herausgestellt, dass die Knochenwinkel in meiner Anatomie Kreuzbandrisse vereinfachen können.»

Eine Erklärung, die aber auch eine Frage offen lässt: Kann er einfach so weitermachen? «Ich überlege mir natürlich, dass Snowboard meine Leidenschaft, mein Job ist, aber es gibt auch ein Leben danach. Ich will nicht mit 40 Jahren nicht mehr richtig laufen können.»

Somit sei eine OP nach der Saison wahrscheinlich. Doch aktuell liege sein Fokus auf die beiden anstehenden Gross-Events. Besonders der Weltcup in Laax liegt ihm am Herzen. Das Dorf in den Bündner Bergen ist seine zweite Heimat, ein Teil seiner Familie wohnt dort. Sein Ziel beim Heim-Wettbewerb? «Mit einem sicheren Lauf in den Final fahren.»

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