Beine hochlagern nach der Skisprung-Saison? Nicht bei Japan-Star Ryoyu Kobayashi (27). Er fliegt in Island – und fliegt und fliegt und fliegt. Bis auf 291 Meter. An sich schon ein Wahnsinns-Satz. Aber Kobayashi verpasst damit eine noch waghalsigere Marke. Angepeilt war eigentlich ein Sprung über 300 Meter.
Das Ganze fand im Rahmen einer PR-Kampagne seines Sponsors Red Bull statt. Gemäss Weltskiverband FIS wurde für den Höhenflug des Japaners im isländischen Skigebiet Hlidarfjall im Norden der Atlantikinsel extra eine improvisierte Schanze gebaut.
Ein Saison-Rückblick
Beeindruckend: In der isländischen Weite ist Kobayashi ein kleiner Punkt in der Landschaft. Seine Weite ist dennoch riesig.
Rekord-Weite, aber kein Weltrekord
Der Weltverband spricht von einer «Rekorddistanz», schiebt aber umgehend eine ausführliche Erklärung nach, warum die gemessenen 291 Meter kein neuer Weltrekord im Skifliegen sind: «Die Sprünge fanden nicht unter Wettkampfbedingungen und im Einklang mit den FIS-Regeln statt.» Es geht um Dinge wie Messsystem, Schanze, Material und Sprunganzug, das alles abgesegnet hätte sein müssen, damit die Weite mit den offiziellen Marken vergleichbar gewesen wäre.
So bleibt Stefan Kraft der Weltrekordhalter im Skifliegen mit 253,5 Metern. Und Silje Opseth (No) bei den Frauen mit 230,5 Metern. Kobayashi nimmts locker – und schreibt zu seinem Riesensprung auf Instagram: «Ich habe Flügel.»