Odermatt nimmt grosse Kugel in Empfang
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Zum 3. Mal in Folge:Odermatt nimmt grosse Kugel in Empfang

Die grosse Wintersport-Bilanz
Eine Nation freut sich über noch mehr Kugeln als wir

Im Wintersport sind alle Kristallkugeln verteilt – nur ein Land holte noch mehr als wir (siehe Box). Wie die Schweiz über alle Swiss-Ski-Disziplinen gesehen abgeschnitten hat und welche Highlights und Tiefpunkte diese Saison brachte, zeigt der grosse Winter-Check.
Publiziert: 26.03.2024 um 00:16 Uhr
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Aktualisiert: 27.03.2024 um 13:44 Uhr
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Bloss nicht fallenlassen: Marco Odermatt mit seinen vier Kristallkugeln am Weltcupfinale im österreichischen Saalbach.
Foto: Sven Thomann

Skispringen

Höhepunkt: 232 Mal stand Gregor Deschwanden (32) im Weltcup am Start, bis er endlich, endlich in Klingenthal (De) aufs Podest flog. Mehrere Male springt er in die Top Ten und rettet damit die Ehre der Schweizer Skispringer.

Tiefpunkt: Hat er den richtigen Zeitpunkt für den Rücktritt längst verpasst? Diese Fragen werden laut, wenn es um Simon Ammann (42) geht. Der vierfache Olympiagewinner springt und springt – allerdings nicht allzu weit. In dieser Saison reicht es gerade mal für Platz 52 von 67 Klassierten im Weltcup.

Die grosse Kugel-Abrechnung

In sämtlichen olympischen Disziplinen, die auch bei Swiss Ski vertreten sind, wurden die Weltcup-Kugeln verteilt (Gesamtweltcup und Disziplinenwertungen). Die Schweiz schafft es in der grossen Kugel-Abrechnung nicht ganz an die Spitze – Norwegen ist einmal mehr dank der Dominanz im nordischen Bereich Winter-Sieger.

Norwegen: 14

Schweiz: 10

USA: 7

Japan: 6

Österreich: 6

Australien: 5

Kanada: 5

Deutschland: 4

Italien: 3

Schweden: 3

Slowenien: 2

Frankreich: 2

China: 2

Grossbritannien: 1

Südkorea: 1

In sämtlichen olympischen Disziplinen, die auch bei Swiss Ski vertreten sind, wurden die Weltcup-Kugeln verteilt (Gesamtweltcup und Disziplinenwertungen). Die Schweiz schafft es in der grossen Kugel-Abrechnung nicht ganz an die Spitze – Norwegen ist einmal mehr dank der Dominanz im nordischen Bereich Winter-Sieger.

Norwegen: 14

Schweiz: 10

USA: 7

Japan: 6

Österreich: 6

Australien: 5

Kanada: 5

Deutschland: 4

Italien: 3

Schweden: 3

Slowenien: 2

Frankreich: 2

China: 2

Grossbritannien: 1

Südkorea: 1

Langlauf

Höhepunkt: Die Premieren-Podestplätze von Cyril Fähndrich (25) in Val di Fiemme über 15 km und Valerio Grond (23) im Sprint in Lahti zeigen, dass im Männerteam eine aufstrebende Generation in der Nach-Cologna-Ära existiert. Zu den Hoffnungsträgern gehört auch Sprinter Janik Riebli (25).

Tiefpunkt: Die Herz-OP wegen gutartigen Herzrhythmusstörungen bei Teamleaderin Nadine Fähndrich (28) war vielleicht weniger ein Tiefpunkt, aber sicher der grosse Schock der Langlaufsaison. Ernüchternd hingegen ist das Loch, das im Weltcup im Frauen-Team hinter Fähndrich klafft. Immerhin deuteten die Kälin-Schwestern Nadja (22) und Marina (20) mit U23-WM-Medaillen ihr Potenzial für die Zukunft an.

Ski alpin

Höhepunkt: Da braucht es nicht mehr viele Worte: Lara Gut-Behrami (32) und Marco Odermatt (26) dominieren die Saison in beispielloser Manier und erreichen den ersten Schweizer Gesamtweltcup-Doppelsieg seit 1988 (Figini/Zurbriggen).

Tiefpunkt: Die Saison sollte mit einem Spektakel starten. Doch dann werden die grenzüberschreitenden Gletscherrennen von Zermatt ins italienische Cervinia zum Flop, kein einziger Start kann durchgeführt werden.

Snowboard Freestyle

Höhepunkt: Genau zwei Jahre war Pat Burgener (29) weg vom Fenster – oder genauer: weg von der Halfpipe. Eine hartnäckige Verletzung machte dem Romand zu schaffen. Er fokussierte sich auf seine zweite Leidenschaft, die Musik. Nach seinem Spontan-Comeback in Laax GR fuhr er direkt zwei Top-Ten-Ergebnisse ein. Pat ist zurück!

Tiefpunkt: Als einziger Snowboarder hätte Jan Scherrer (29) die Schweiz an den prestigeträchtigen X-Games in Aspen vertreten sollen. Doch im letzten Run stürzt Scherrer und bricht sich das Fersenbein. Damit war die Saison für den Schweizer Teamleader gelaufen.

Biathlon

Höhepunkt: Natürlich war ihr Weltcup-Premierensieg in Antholz (It) bereits ein Husarenstück. Aber das wahre Highlight war der Sieg von Lena Häcki-Gross (28) in Oslo, als sie der grossen WM-Enttäuschung davonfuhr und ausserdem bewies, keine Eintagesfliege zu sein – endgültiger Durchbruch an der Weltspitze.

Tiefpunkt: Die WM in Nove Mesto wird zum Schweizer Desaster, weil die Materialschlacht verloren geht. Das Team findet für den dreckigen und nassen Schnee einfach keine Lösung, die Ski unserer Medaillenhoffnungen kleben richtiggehend fest.

Ski Freestyle

Höhepunkt: Drei von drei. Das ist Mathilde Gremauds (24) fabelhafte Weltcup-Kristallkugel-Bilanz. Sie hat damit erreicht, was bisher niemand im Freestyle-Zirkus geschafft hat. Damit hat die Freiburgerin auch ihren Trophäen-Satz komplettiert: Die Kugeln waren das Einzige, das neben WM-, Olympia- und X-Games-Gold noch gefehlt hat.

Tiefpunkt: So viel Pech wie Freeskierin Giulia Tanno (25) kann man eigentlich gar nicht haben. Auch diese Saison musste die Bündnerin verletzungsbedingt abbrechen – wie schon so oft zuvor. Der Verrenkungsbruch im Fuss, den sie sich im Februar im Weltcup zugezogen hat, ist die zehnte schwere Verletzung in ihrer Karriere.

Snowboardcross

Höhepunkt: Die Olympischen Jugendspiele waren schon für so manch jungen Athleten ein Sprungbrett. Bei den Winterspielen im südkoreanischen Gangwon holte die Berner Snowboardcrosserin Noémie Wiedmer (16) gleich am ersten Tag Gold. Der perfekte Start in die Sportkarriere.

Tiefpunkt: Der Saisonabschluss hätte durchaus glanzvoller ausfallen dürfen. Beim letzten Weltcup im kanadischen Mont-Saint-Anne verpassen die Schweizer Snowboardcrosser das Podest klar.

Skicross

Höhepunkt: Was für ein Comeback! Nach seinem Kreuzbandriss in der vorigen Saison wollte Altmeister Alex Fiva (38) es eigentlich erst mal langsam angehen. Aber nix da! Fiva fuhr Podestplatz um Podestplatz ein. Auch Teamkollege Ryan Regez kehrte nach einer komplizierten Kreuzband-Reha in den Weltcup zurück.

Tiefpunkt: Eine schmerzhafte Pause musste die 32-fache Weltcupsiegerin Fanny Smith einlegen. Ein Trainingssturz zwang sie zu einem Monat Pause. Immerhin stand die Westschweizerin zum Weltcupfinale letzte Woche wieder in den Startgates.

Snowboard Alpin

Höhepunkt: Sie sind das Snowboard-Traumpaar schlechthin: Die beiden Vize-Weltmeister Ladina Jenny (30) und Dario Caviezel (28) haben auch in diesem Winter überzeugt – obwohl ihre Gedanken vielleicht schon um etwas ganz anderes kreisen. Vor der Saison hielt Caviezel um Jennys Hand an, nun gibt es eine Hochzeit zu planen.

Tiefpunkt: So richtig auf Touren ist die zweifache Weltmeisterin Julie Zogg (31) in diesem Winter nicht gekommen. Während sie letzte Saison noch Gesamtweltcupsiegerin wurde, schaffte sie es in dieser Saison nur ein einziges Mal aufs Podest.

Aerials

Höhepunkt: Pirmin Werner (24) kämpft bis zum Finale um seinen ersten Gesamtweltcupsieg. Er muss ihn zwar dem Chinesen Qi überlassen, doch der Zürcher gewinnt das Event in Changchun und steht auch in Finnland auf dem Podest. In dieser Form ist der Zürcher 2026 ein Kandidat für eine Olympia-Medaille.

Tiefpunkt: Gemessen an seinem Renommee als früherer Gesamtweltcupsieger und aktueller Weltmeister kommt Noé Roth (23) diesen Winter einfach nicht in Schwung. Nur ein Podestplatz, in der Tabelle holt er als Gesamt-Zehnter so wenige Punkte wie seit sechs Jahren nicht mehr. Doch Grundlegendes muss Roth nicht ändern. Mehrfach funkte ihm das Wetter dazwischen, sodass er nicht Tricks von höchstem Schwierigkeitsgrad zeigen konnte. Für die Heim-WM 2025 und Olympia ist mit ihm wieder zu rechnen.

Moguls (Buckelpiste)

Höhepunkt: Der Tessiner Marco Tadé (28) zeigt mit dem Europacup-Heimsieg in Airolo, dass er es noch immer draufhat.

Tiefpunkt: Im Weltcup kommt Tadé nicht mehr an das frühere Standing seiner WM-Bronze 2017 heran. Bestes Ergebnis diese Saison auf höchster Stufe: Rang 15 in Deer Valley.

Nordische Kombi

Höhepunkt: Dass sich der Glarner Pascal Müller (22) als totaler Schweizer Einzelkämpfer im Weltcup behauptet, ist alleine schon ein Highlight. Auch wenn er mit dem Topergebnis eines 37. Rangs noch weit davon entfernt ist, der nächste Hippolyt Kempf (58, Olympiasieger 1988) zu werden.

Tiefpunkt: In der Schweiz gibts zwar Schanzen und Loipen, aber schon länger keine Kombinierer-Strukturen mehr. Müller ist deshalb Trainingsgast bei den Deutschen.

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