Schock-Moment am Dienstag auf der Sprungschanze in Oberstdorf (D): Der linke Ski von Cene Prevc (25) bohrte sich nach der Landung seines Trainingssprungs in den Schnee, so dass der Slowene heftig stürzte.
Werner Schuster (52), ehemaliger Trainer der deutschen Nationalmannschaft und aktueller Experte bei Eurosport, sah den Grund für den Sturz eindeutig bei dem neuen Ski-Modell von Prevc: «Das ist keine Skispitze mehr. Wenn man landet, kann sich der Ski in weiche Gründe einbohren.» Das es zu einem solchen Sturz kommen würde, sei «absehbar» gewesen.
«So etwas kann immer passieren»
Der Sprung-Ski der Firma Slatnar ist an der Spitze sehr flach, wodurch die Springer mehr Tragfläche erhalten sollen. Peter Slatnar, Geschäftsführer der slowenischen Firma, bei welcher auch Simon Ammann (40) von 2018 bis 2020 unter Vertrag stand, wehrt sich nun gegen die Vorwürfe: «Dort, wo Prevc gelandet ist, war der Schnee sehr weich und darunter hart. Das kann allen Springern Probleme machen und nicht nur denen, die unsere Skier springen», sagte er gegenüber «skispringen.com».
Der Slowene betonte weiter, dass ihre Ski «den Regeln der FIS entsprechen, die Entwicklung aber natürlich immer weiter geht». Der Sturz seines Landsmannes sei «eine Schule für alle», die an eben dieser Entwicklung arbeiten. Schusters Kritik beeindruckte Slatnar nicht besonders: «Wenn Schuster sagt, dass es vorhersehbar war, dann ist das seine Perspektive. Ich denke, so etwas kann immer passieren.»
Das Vertrauen in die Ski schien Cene Prevc, Bruder der Skispringer Domen und Gesamtweltcupsieger Peter Prevc, nicht verloren zu haben. Denn in der darauffolgenden Qualifikation sicherte er sich als 14. ohne weitere Probleme einen Platz für das erste Springen der Tournee. In diesem wurde er 27. und absolvierte sämtliche Sprünge mit dem gleichen Ski. (che)