Sein Erfolg ist bittersüss. Killian Peier (26) springt in Engelberg eine Woche vor Weihnachten zweimal knapp am Podest vorbei, wird beide Male Vierter.
«Natürlich wäre es schön gewesen, auf dem Podest zu stehen. Meine Performance war noch nicht perfekt, aber sie hat gut gestimmt», sagt Peier.
Besonders das zweite Heim-Springen ist aus seiner Sicht bitter. Nachdem er nach der ersten Runde geführt hat, fehlen ihm in der Endabrechnung bloss 0,4 Punkte aufs Treppchen.
Trotzdem ist dies ein weiteres erfolgreiches Kapitel nach dem Comeback des Waadtländers. Nach seinem Kreuzbandriss ist er wieder dort, wo er vor seiner Verletzung war: nahe der Weltspitze. «Es war ein sehr gutes Wochenende.»
Nie so stabil gesprungen
Für den WM-Dritten von 2019 sticht der Engelberg-Weltcup heraus: «Wenn man die Leistung übers Wochenende anschaut, ist es die beste meiner Karriere. Ich bin noch nie ein Wochenende lang so stabil gesprungen.»
Peiers starke Rückkehr hat seinen Trainer Ronny Hornschuh nicht überrascht. «Man hofft, dass der Athlet zurückkommt, wie er aufgehört hat. Rein technisch habe ich ihm zugetraut, dass er so auf die Schanze zurückkommt. Das Pünktchen auf dem I ist dann, wenn du die Sprünge durchziehen kannst», sagt der 46-Jährige noch vor den Tagen auf der Gross-Titlis-Schanze.
Vierschanzentournee wartet
Nun gehts Schlag auf Schlag. Anschliessend an den Engelberg-Weltcup fuhren die Schweizer Springer nach Oberstdorf, um für die anstehende Vierschanzentournee (ab 29. Dezember) zu trainieren. Vor dem nächsten Highlight gibts aber eine kurze Weihnachtspause. Da heisst es Kraft tanken bei den Liebsten.
Grossen Druck macht sich Peier aber auch für die nächsten Highlights nicht: «Ich versuche, weiter Erfahrungen zu sammeln. Mein Motto des Winters ist: Jede neue Challenge möglichst gut zu meistern.»
Eine Herausforderung hat er bereits früh im Winter abgehakt: die Qualifikation für die Olympischen Spiele in Peking.