Für vier von fünf Schweizern galt es an der Nordisch-Weltmeisterschaft in Planica (Sln) schon am Donnerstag ernst: Im offiziellen Training kämpften sie um die verbleibenden Startplätze für den ersten WM-Bewerb von der kleinen Schanze. Gregor Deschwanden, der Beste und Konstanteste in diesem Winter, hatte sein Ticket für die Quali am Freitag auf sicher. Der Rest musste sich am frühen Nachmittag erst beweisen. Jetzt ist klar: Simon Ammann, Killian Peier und das junge Talent Remo Imhof sichern sich die restlichen Plätze. Dominik Peter ist hingegen nicht dabei.
Die Trainer machten zuvor auch vor grossen Namen nicht halt. Skisprung-Legende Simon Ammann (41), dessen Formkurve zuletzt gerade rechtzeitig wieder langsam nach oben zeigte, musste weiter zittern. Und zwar auch vor einem Junior.
Remo Imhof, das 19-jährige Talent aus dem Muotathal, ist noch gar nie im Weltcup gesprungen, hat zuletzt aber an der Junioren-WM in Whistler (Ka) als Achter überzeugt. Und er sorgte in Klingenthal im Continental Cup, also eine Stufe unter dem Weltcup, mit Platz zwei für Furore. Bei Swiss-Ski will man ihm nun auch eine faire Chance auf das WM-Springen am Samstag geben. Das Szenario, dass der nicht einmal halb so alte Imhof den Vierfach-Olympiasieger Ammann im Training aussticht, war also nicht ausgeschlossen.
«Dann ist das okay für mich»
Uni-Student Ammann, der nach einem Sommer ohne Sprünge erst spät in die Saison startete, sah der Realität dieses Winters schon vorgängig ins Auge. Er sagt: «Es kann schon sein, dass ich auf dieser Schanze Schwierigkeiten haben werde. Dann wird es eine kurze Weltmeisterschaft für mich.»
Ammann war zunächst für seine zwölfte (!) WM aufgeboten worden, ohne die Selektionskriterien erfüllt zu haben. Erst am letzten Wochenende beim Weltcup in Rasnov (Rum) hatte er sie mit Platz 16 gänzlich erreicht. Zum Konkurrenzkampf sagte er: «Wenn vier andere aus dem Team besser sind, dann sollen sie springen. Dann ist das auch richtig so – und okay für mich.»
Ebenfalls noch eine Empfehlung für einen Schweizer Startplatz abgeben mussten Dominik Peter (21) und Killian Peier (27). Ersterer zeigte sich mit Fortdauer des Winters immer konstanter. Peier, der WM-Dritte von 2019, erlebte nach einer Knieverletzung einen schwierigen Saisonstart, vermochte zuletzt in Lake Placid (USA) mit zwei Top-30-Resultaten aber zumindest ein bisschen Selbstvertrauen zu tanken. In der internen Teamqualifikation wusste nun also Peier zu überzeugen, Peter konnte sich hingegen nicht durchsetzen.