Emely Torazza mit heftigem Kopf-Über-Sturz
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Skispringen in Klingenthal:Emely Torazza mit heftigem Kopf-Über-Sturz

Arnet und Torazza schliessen grosse Schweizer Lücke
Skisprung-Frauen kämpfen um Aufmerksamkeit

Nach einer jahrelangen Schweizer Weltcup-Dursttrecke klopfen mit Sina Arnet (17) und Emely Torazza (18) zwei Talente an der Tür zur höchsten Stufe an. Es ist ein Kampf um Sichtbarkeit in der Schweizer Sportszene – und gegen Ungeduld.
Publiziert: 21.02.2023 um 13:59 Uhr
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Aktualisiert: 23.02.2023 um 09:24 Uhr
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Sina Arnet liebt das Fliegen – in den nächsten Jahren will sie hoch hinaus.
Foto: freshfocus
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Marco PescioReporter Sport

Turbulenzen statt Aufwind: Das Schweizer Skispringen hat aktuell nicht mehr dieselbe Flughöhe wie in früheren Jahren. Die Männer kämpfen seit Beginn der Saison um den Anschluss im Weltcup. Die Frauen? Bewegen sich am Rand der Randsportarten. «Viele wissen nicht einmal, dass es Frauen-Skispringen gibt», sagt Sina Arnet.

Die 17-Jährige bildet zusammen mit der um ein Jahr älteren Emely Torazza das junge Team, das die Sportart bei Swiss-Ski auch auf weiblicher Seite wieder vorantreiben soll.

Zuletzt herrschte in dieser Hinsicht Flaute. Vier Jahre lang tauchte kein Schweizer Name im Frauen-Weltcup auf. Davor waren es die Schwestern Sabrina und Bigna Windmüller, die das eidgenössische Fähnchen hochhielten. Jetzt haben sie endlich zwei Nachfolgerinnen.

Arnet und Torazza haben beide ihr Potenzial angedeutet. Erstere mit Podestplätzen an den Europäischen Olympischen Jugendspielen (EYOF) und im Continental Cup, also auf zweithöchster Ebene. Torazza landete auf gleicher Stufe ebenfalls schon mehrmals in den Top 10.

Die Nordisch-WM in Planica – der erste Einsatz folgt am Donnerstag auf der Normalschanze (17 Uhr) – kommt für beide noch zu früh, um grosse Stricke zerreissen zu können. «Das Traumziel wäre bei Arnet ein Top-20-Ergebnis», sagt ihr Trainer Roger Kamber. Bei Torazza hat zunächst die Final-Quali Priorität.

Das WM-Programm in Planica

Donnerstag, 23. Februar

14:30 Uhr: Langlauf (Frauen und Männer, Sprint, Klassisch)
17:00 Uhr: Skispringen (Frauen, Einzel, Normalschanze)

Freitag, 24. Februar

11:30 Uhr/14:15 Uhr: Nordische Kombination (Frauen, Einzel, Normalschanze/5 km)
15:30 Uhr: Langlauf (Männer, Skiathlon)

Samstag, 25. Februar

10:00 Uhr/15:30 Uhr: Nordische Kombination (Männer, Einzel, Normalschanze/10 km)
12:15 Uhr: Skispringen (Frauen, Team, Normalschanze)
14:00 Uhr: Langlauf (Frauen, Skiathlon)
17:00 Uhr: Skispringen (Männer, Einzel, Normalschanze)

Sonntag, 26. Februar

10:30 Uhr/15:00 Uhr: Nordische Kombination (Mixed, Normalschanze, 2x5 km + 2x2,5 km)
13:30 Uhr: Langlauf (Frauen/Männer, Teamsprint, Freistil)
17:00 Uhr: Skispringen (Mixed, Normalschanze)

Dienstag, 28. Februar

12:30 Uhr: Langlauf (Frauen, 10 km, Freistil)

Mittwoch, 1. März

11:00 Uhr/15:10 Uhr: Nordische Kombination (Männer, Team, Grossschanze/4x5 km)
12:30 Uhr: Langlauf (Männer, 15 km, Freistil)
17:30 Uhr: Skispringen (Frauen, Einzel, Grossschanze)

Donnerstag, 2. März

12:30 Uhr: Langlauf (Frauen, Staffel, 4x5 km)

Freitag, 3. März

12:30 Uhr: Langlauf (Männer, Staffel, 4x10 km)
17:30 Uhr: Skispringen (Männer, Einzel, Grossschanze)

Samstag, 4. März

10:30 Uhr/15:00 Uhr: Nordische Kombination (Männer, Einzel, Grossschanze/10 km)
12:00 Uhr: Langlauf (Frauen, 30 km, Klassisch)
16:30 Uhr: Skispringen (Männer, Team, Grossschanze)

Sonntag, 5. März

12:00 Uhr: Langlauf (Männer, 50 km, Klassisch)

Donnerstag, 23. Februar

14:30 Uhr: Langlauf (Frauen und Männer, Sprint, Klassisch)
17:00 Uhr: Skispringen (Frauen, Einzel, Normalschanze)

Freitag, 24. Februar

11:30 Uhr/14:15 Uhr: Nordische Kombination (Frauen, Einzel, Normalschanze/5 km)
15:30 Uhr: Langlauf (Männer, Skiathlon)

Samstag, 25. Februar

10:00 Uhr/15:30 Uhr: Nordische Kombination (Männer, Einzel, Normalschanze/10 km)
12:15 Uhr: Skispringen (Frauen, Team, Normalschanze)
14:00 Uhr: Langlauf (Frauen, Skiathlon)
17:00 Uhr: Skispringen (Männer, Einzel, Normalschanze)

Sonntag, 26. Februar

10:30 Uhr/15:00 Uhr: Nordische Kombination (Mixed, Normalschanze, 2x5 km + 2x2,5 km)
13:30 Uhr: Langlauf (Frauen/Männer, Teamsprint, Freistil)
17:00 Uhr: Skispringen (Mixed, Normalschanze)

Dienstag, 28. Februar

12:30 Uhr: Langlauf (Frauen, 10 km, Freistil)

Mittwoch, 1. März

11:00 Uhr/15:10 Uhr: Nordische Kombination (Männer, Team, Grossschanze/4x5 km)
12:30 Uhr: Langlauf (Männer, 15 km, Freistil)
17:30 Uhr: Skispringen (Frauen, Einzel, Grossschanze)

Donnerstag, 2. März

12:30 Uhr: Langlauf (Frauen, Staffel, 4x5 km)

Freitag, 3. März

12:30 Uhr: Langlauf (Männer, Staffel, 4x10 km)
17:30 Uhr: Skispringen (Männer, Einzel, Grossschanze)

Samstag, 4. März

10:30 Uhr/15:00 Uhr: Nordische Kombination (Männer, Einzel, Grossschanze/10 km)
12:00 Uhr: Langlauf (Frauen, 30 km, Klassisch)
16:30 Uhr: Skispringen (Männer, Team, Grossschanze)

Sonntag, 5. März

12:00 Uhr: Langlauf (Männer, 50 km, Klassisch)

Bei Swiss-Ski will man das Duo langsam, aber kontinuierlich aufbauen. Das grosse Fernziel heisst Olympia 2026. Bis dahin soll der Skisprung-Sport in der Schweiz nicht nur bei den Männern wieder besser dastehen, sondern eben auch bei den Frauen mehr Aufmerksamkeit geniessen.

«Plötzlich eine Kamera im Gesicht»

Der Anfang ist mit den ersten Weltcup-Punkten von beiden Starterinnen in diesem Winter bereits gemacht. Doch Arnet will von Druck auf höchster Ebene nichts wissen. Lachend sagt die Sportschülerin aus Engelberg: «Plötzlich hat man im Zielbereich eine Kamera im Gesicht. Aber ich sehe das als eine Mega-Erfahrung. Es macht mir einfach Spass.»

Und auch Torazza, die das Schigymnasium Stams in Österreich besucht und im letzten Sommer mit einem fürchterlichen Kopfüber-Sturz für Aufsehen sorgte (siehe Video), meint: «Ich nehme Schritt für Schritt.» Wobei Coach Kamber anfügt, dass die ambitionierten Athletinnen manchmal eben doch schon zu viel wollen: «Teilweise kann durchaus ein wenig die Ungeduld durchdringen – dabei geht es momentan eigentlich noch um den Prozess.» Und dieser sei alles andere als einfach, gibt Kamber zu: «Die Rahmenbedingungen in der Schweiz mit den Schanzen in Einsiedeln oder Kandersteg wären gegeben. Nun müssen wir aber schauen, dass wir eine grössere Breite hinbekommen.» Wie? Mit gezielter Nachwuchsförderung und vielen Schnuppertrainings für junge Mädchen. Und möglichst mit Erfolgen von Arnet und Torazza.

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