Bei diesem Satz bleibt einem die Luft weg!
Wegen viel Aufwind springt Timi Zajc (Slo, 22) beim Team-Mixed-Wettkampf in Willingen (De) mit einem Wahnsins-Flug 161,5 Meter weit. Bei seinem Sprung wird der Slowene wild hin- und hergerissen. An eine kontrollierte Landung ist so eigentlich nicht zu denken. Doch der 22-Jährige schafft es, sich bravourös zu halten und verhindert so einen verhältnismässig schlimmeren Aufprall.
Slowene kommt glimpflich davon
«Das können nur wenige. Alle anderen, die das erste Mal in so einer Situation sind, reissen sich die Knie komplett weg», sagt Experte Sven Hannawald gegenüber «ARD». «Er reagierte geistesgegenwärtig und konnte so glücklicherweise Schlimmeres verhindern», so der Sieger der Vierschanzentournee von 2002.
Zajc, der im Einzel zwei Weltcup-Siege feiern konnte (beide Male in Oberstdorf), verletzt sich beim Aufprall tatsächlich kaum. Er hält sich zwar das Knie, kann den Zielraum aber auf eigenen Beinen verlassen. Nach dem Wettkampf, der aufgrund des starken Windes nach dem 1. Durchgang abgebrochen werden musste, folgt die gute Nachricht: keine grosse Verletzung.
Sprung geht in die Geschichte ein
Was bleibt, ist der Schock. Auch bei Werner Schuster, der elf Jahre lang Anweisungen als Coach der deutschen Skispringer verteilte. So etwas habe er noch selten gesehen. «Er hatte keine Chance. Er will irgendwie runter, aber er kommt einfach nicht mehr runter. Zum Glück ist alles gut gegangen.»
Kleiner Trost für den Slowenen: Den Eintrag in die Geschichtsbücher hat er auf sicher. Der Satz auf 161,5 Meter ist klarer neuer Schanzenrekord in Willingen – achteinhalb Meter weiter als der bisherige.