Es ist ein Sturz, der beim Langlauf-Weltcup in Davos den Weg frei macht für ein neues Kapitel Schweizer Langlauf-Geschichte! Vorjahressiegerin Rosie Brennan stürzt, Lokalmatadorin Nadine Fähndrich (26) führt im Sprint-Final plötzlich – und lässt sich danach im Spurt nur noch von Saisondominatorin Maja Dahlqvist übertrumpfen.
Rang 2 für die Luzernerin. Die Fans flippen aus, Fähndrich sagt: «Sonst kriege ich während eines Rennens wegen der Konzentration nichts mit. Aber die Fans waren so laut, dass ich es gehört habe.»
Es ist das fünfte Weltcup-Podest für unsere Sprint-Rakete. Fähndrich: «Nach einer Olympia- und WM-Medaille ist ein Podest beim Heimrennen das Coolste, was man erreichen kann.» Nach WM-Silber im Team-Sprint letzten Frühling und dem Davos-Highlight fehlt ihr also «nur» noch das olympische Edelmetall.
Die Erwartungen für Peking steigen
Die Chance dazu kommt schon in zwei Monaten in Peking. Die Olympia-Hoffnung wird immer stärker. Denn in Davos bezwingt sie ausser Siegerin Dahlqvist die versammelte Weltelite. «Eine gewisse Erwartung für Olympia ist schon länger da», sagt die Wahl-Baslerin dazu. Dabei versichert sie, trotz starkem Auftritt zuletzt in Lillehammer und trotz starkem Rang 4 im Prolog den ganzen Tag nie ans mögliche Podest gedacht zu haben.
Doch nun hat sie Geschichte geschrieben: Fähndrich ist die erste Schweizerin überhaupt in Davos auf dem Sprint-Podest. Und die erste Lokalmatadorin in den Top-3 – seit 1984 Evi Kratzer im Distanzrennen Dritte wurde.
Wenig zu feiern hat hingegen Fähndrichs Vize-Weltmeister-Kollegin Laurien van der Graaff. Die Davoserin fliegt bei ihrem letzten Sprint-Auftritt daheim vor ihrem Rücktritt im Viertelfinal raus. Sie sagt: «Jetzt ist es vorbei, es ist sehr emotional. Leider habe ich mit meinem Spurwechsel einen taktischen Fehler gemacht.»
Bei den Männern glänzen Roman Schaad und Valerio Grond mit Halbfinal-Starts, gleich fünf Schweizer hatten den Prolog überstanden. Nicht aber Dario Cologna, der dafür im Distanzrennen etwas zeigen will: «Ich hoffe, das war wenigstens ein Beinöffner für das Rennen am Sonntag.»