Mehr Idylle geht nicht. Janik Riebli nimmt auf einem Holzbänkchen Platz, im Hintergrund ein mächtiges Bergmassiv. Neben ihm ein plätschernder Brunnen und ein ruhiger Teich, dem gerade eine Entenfamilie entsteigt, um gleich in Reih und Glied über den Vorplatz der Alphütte zu watscheln. Ob so viel Kitsch muss sogar Riebli lachen.
Dann sorgt er mit seinem Schwyzerörgeli auch noch für den passenden Soundtrack zur Szene. «Ich muss noch üben», sagt er, nachdem er den Anfang des Liedes zweimal spielen muss. Der 25-jährige Langlauf-Sprint-Hoffnungsträger nimmts locker. Es ist einer seiner freien Tage während der Saisonvorbereitung. Und er ist dort, wo er am liebsten ist. Auf der Alp Jänzimatt, auf 1650 Metern über Meer, oberhalb seiner Obwaldner Heimatgemeinde Giswil. «Hier oben steht die Zeit still, das ist eine ganz eigene Welt», sagt Riebli, «hier bin ich abgeschottet von allem anderen, weit weg vom Alltag und all der Reiserei».
Die Tage, die Riebli auf der Alp verbringen kann, sind seit Jahren rar. Als Langlauf-Talent siedelte er früh nach Davos über, trainierte dort und machte nebenbei die Bauernlehre. Bis heute ist der Bündner Wintersportort sein offizielles Zuhause. Ansonsten ist er für Trainingswochen oder Weltcup-Einsätze ständig unterwegs. Mittlerweile ruhen die Schweizer Sprint-Hoffnungen im Männerteam vor allem auf den Schultern von ihm und Teamkollege Valerio Grond (23). Riebli spürt, dass der Erwartungsdruck nach den zwei Podestplätzen in Livigno in der letzten Saison gestiegen ist. «Die Bestätigung von Erfolgen ist immer schwierig. Ich weiss, dass ich weiterhin hart arbeiten muss, um erneut dort hinzukommen.»
Umso mehr will er die Zeit auf der Alp voll auskosten. Das Schwyzerörgeli etwa darf bei seinen Besuchen nie fehlen: «Es ist mein Herzensprojekt – es ist wirklich mein Ziel, das mal gut im Griff zu haben.»
«Hier oben erhole ich mich am schnellsten»
Daneben hilft er mit bei der Produktion vom Alpkäse, den Riebli auch in seinem eigenen Fanshop verkauft. Oder er schaut zu den Kühen und Schweinen, die ansonsten entweder von seinem Vater Adrian oder dem Älpler-Ehepaar versorgt werden. Riebli sagt: «Das Bodenständige gefällt mir. Am liebsten würde ich jeweils nur mit dem Schwyzerörgeli, ein bisschen Brot, Käse und ein wenig Fleisch hier oben sein. Ohne Handy.»
Das klingt schön, ist im Leben als Profisportler aber nicht mehr realistisch. «Aufgrund der Anti-Doping-Regeln muss ich erreichbar sein und meinen Aufenthaltsort immer bekannt geben», so Riebli: «Trotzdem gelingt es mir, an diesem Ort völlig abzuschalten. Bin ich am Kränkeln, erhole ich mich hier oben am schnellsten.»
Manchmal lässt er beim Blick in die Berge auch die beiden dritten Plätze des letzten Winters – einer davon im Teamsprint mit Grond – Revue passieren. Dann komme jeweils eine «richtige Freude» in ihm auf. Und im Hinblick auf die Tour de Ski als erstes grosses Saisonhighlight: «Die Lust nach mehr.»
Im Vorjahr hatte eine formstarke Nadine Fähndrich zum Auftakt der Tour de Ski direkt den Sprint-Sieg im Val Müstair geholt. Diesmal sind die Vorzeichen anders: Die 28-jährige Eigenthalerin ist seit Mitte Dezember gesundheitlich angeschlagen. Ihr Tour-Start in Toblach ist von Swiss-Ski zwar bestätigt, über die Teilnahme an den weiteren Rennen wird in der Folge aber von Tag zu Tag entschieden. Neben Fähndrich sind Janik Riebli (im Vorjahr 7. in Val Müstair) und Valerio Grond (9. in Val Müstair) die grössten Schweizer Sprint-Hoffnungsträger. Die Tour ebenfalls in Angriff nehmen: Anja Weber, Lea Fischer, Nadja Kälin, Alina Meier, Désirée Steiner, Giuliana Werro, Jonas Baumann, Cyril Fähndrich, Erwan Käser, Beda Klee, Candide Pralong, Jason Rüesch, Antonin Savary, Roman Schaad und Nicola Wigger. (mpe)
Im Vorjahr hatte eine formstarke Nadine Fähndrich zum Auftakt der Tour de Ski direkt den Sprint-Sieg im Val Müstair geholt. Diesmal sind die Vorzeichen anders: Die 28-jährige Eigenthalerin ist seit Mitte Dezember gesundheitlich angeschlagen. Ihr Tour-Start in Toblach ist von Swiss-Ski zwar bestätigt, über die Teilnahme an den weiteren Rennen wird in der Folge aber von Tag zu Tag entschieden. Neben Fähndrich sind Janik Riebli (im Vorjahr 7. in Val Müstair) und Valerio Grond (9. in Val Müstair) die grössten Schweizer Sprint-Hoffnungsträger. Die Tour ebenfalls in Angriff nehmen: Anja Weber, Lea Fischer, Nadja Kälin, Alina Meier, Désirée Steiner, Giuliana Werro, Jonas Baumann, Cyril Fähndrich, Erwan Käser, Beda Klee, Candide Pralong, Jason Rüesch, Antonin Savary, Roman Schaad und Nicola Wigger. (mpe)
Toblach (It)
30. Dezember: Sprint Skating
31. Dezember: 10 km klassisch
1. Januar: 25 km Skating Verfolgung
Davos
3. Januar: Sprint Skating
4. Januar: 20 km klassisch Verfolgung
Val di Fiemme (It)
6. Januar: 15 km klassisch Massenstart
7. Januar: 10 km Skating Massenstart
Toblach (It)
30. Dezember: Sprint Skating
31. Dezember: 10 km klassisch
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Davos
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Val di Fiemme (It)
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7. Januar: 10 km Skating Massenstart