Glückliche Gesichter gibt es nach dem 50er zum Abschluss der Nordisch-WM kaum. Nicht einmal Weltmeister Emil Iversen (29) kann sich freuen, nachdem Landsmann und «Sieger» Johannes Hösflot Kläbo wegen seinem Gerangel mit dem Russen Alexander Bolschunow disqualifiziert worden war.
«Es ist ein grosser Tag in meiner Ski-Karriere. Ich bin Weltmeister, das wird bleiben – verdient habe ich es aber nicht», sagt Iversen. «Es fühlt sich für mich verdient an, Silber zu gewinnen.»
Freude über Medaille, nicht über Gold
Auch auf dem Podest jubelt er nicht über Gold, vielmehr freut er sich über Silber: «Ich gab alles für eine Medaille und wurde belohnt. Es ist ein Riesenerfolg.»
Iversen profitierte beim Schlusssprint von der Szene zwischen Kläbo und Bolschunow. Der Russe brach sich dabei den Stock, wurde darum von Iversen überholt.
«Habe geweint, weil das alles so unfair war»
Bolschunow hätte ohne das Rencontre möglicherweise gewonnen. Am Ende bleibt ihm trotz Bestrafung seines Gegners Silber. «Ich kann nur sagen, dass der Gewinner heute Kläbo oder Bolschunow hätte heissen müssen – und nicht Iversen», so Bolschunow.
Der 24-Jährige weint im Ziel bittere Tränen. «Ja, ich habe geweint, weil das alles so unfair war», erklärt der «Bad Boy» des Langlaufs. Den Trost von Kläbo im Ziel registriert er gar nicht. «Ich war sehr aufgeregt und habe gar nicht gehört, was Kläbo zu mir gesagt hat. Ich hoffe, wir können unsere gute Kameradschaft im Sport fortsetzen.»
Lauter Unglückliche
Iversen wiederum tut Kläbo leid. «Ich muss ihn umarmen.» Der Weltmeister betont aber auch, dass er mit der Disqualifikation seines Teamkollegen nichts zu tun habe.
Letzter im Bunde der Unglücklichen ist Simen Hegstad Krüger. Er gewinnt zwar durch die Disqualifikation Bronze, aber gibt unumwunden zu: «Ich fühle mich etwas fehl am Platz.»