Andri Ragettli reiht Hit an Hit. Erst vor zwei Wochen glänzte der 22-Jährige noch mit seinem neuesten Parcour-Video. Auf seinen diversen Social-Media-Kanälen sehen über zwei Millionen Zuschauer seine akrobatische Show. Seine Internet-Hits kann man mittlerweile schon gar nicht mehr zählen.
Doch der Bündner brilliert nicht nur im Netz, sondern auch im Schnee. Die neue Slopestyle-Saison beginnt der Freeskier nämlich in Österreich so, wie er die alte im Februar in Calgary (Ka) beendet hat: Mit einem Sieg. Der Disziplinen-Weltcupsieger triumphiert in Stubai, saisonübergreifend sinds nun schon drei Erfolge in Serie. «Das macht mich stolz. Aber vor allem bin ich überglücklich, dass jetzt alles so gut geklappt hat», sagt Ragettli zu BLICK.
Den erfolgreichen Start in die Mission Titelverteidigung verdankt der 22-Jährige seinem zweiten Durchgang. Nachdem Ragettli den ersten Lauf mit 89,0 Punkten als Zweiter beendet, stellt er seinen Run für den zweiten Versuch kurzerhand um und legt eine Schippe drauf. Das wird mit 94,0 Punkten belohnt.
«Mein erster Run war etwas einfacher, ich wollte unbedingt einen Lauf sicher runter bringen», erklärt Ragettli seinen Plan. «Als das geglückt war, konnte ich dann den Schwierigkeitsgrad hochschrauben.»
Christian Nummedal (No) kommt mit 91,75 noch am nächsten an den Bündner heran. Doch Ragettli bleibt unerreicht und sammelt seinen 8. Weltcupsieg. Fast noch beeindruckender: In nunmehr 38 Starts im Weltcup stand er 20 Mal auf dem Podest!
Bösch vergibt Doppel-Podest
Fabien Bösch vergibt nach seiner starken Quali einen Podestplatz mit einem ärgerlichen Fehler am letzten Rail. Er wird stattdessen 9. Kim Gubser (20) und Nils Rhyner (17) belegen die Ränge 14 und 15.
Mathilde Gremaud, die als einzige Schweizerin die Qualifikation überstanden hat, stürzt in beiden Läufen und wird 6. Vor allem der zweite Crash ist heftig, sie schlägt sich ziemlich den Kopf an. Der Sieg geht an die Französin Tess Ledeux.
Ragettli macht jetzt wieder Video
Jetzt gibts erstmal Pause. Der Weltcup in Copper Mountain (USA) von Mitte Dezember wurde wegen der Corona-Krise gestrichen. «Wir haben es am Abend vor dem Wettkampf erfahren, es ist sehr schade. Jetzt gibt es erstmals ein Kondi-Camp und dann halt Trainings in der Schweiz. Und ich werde sicher auch noch mit Videos dran bleiben», schaut Ragettli voraus. Der nächste Hit dürfte also nicht lange auf sich warten lassen.