Zweimal Olympia-Gold, dreimal Weltmeister – Jewgeni Pluschenko gehört weltweit zu den bekanntesten und erfolgreichsten Eiskunstläufern. Doch nun manövriert sich der Russe selbst ins Abseits.
Denn Pluschenko demonstriert auch nach dem russischen Überfall auf die Ukraine seine bedingungslose Treue zu Präsident Wladimir Putin. «Ich glaube an unseren Präsidenten und vertraue ihm. Ich bin stolz auf seine Spezialoperation», sagt Pluschenko über Putin. Zudem postet der Ex-Eiskunstlauf-Star ein Selfie von der grossen Propaganda-Veranstaltung im Luschniki-Stadion, an der am letzten Freitag auch andere russische Sportler teilnahmen.
Pluschenkos Haltung ist umso verwirrender, weil einer seiner beiden Grossväter Ukrainer ist. Zudem kündigt er vollmundig eine Showtour durch die Volksrepubliken im Donbass an, die eigentlich zur Ukraine gehören.
«Ich finde es krank, was er sagt, ich kann das nicht verstehen. Es ist so unmenschlich», sagt Aljona Savchenko. Die gebürtige Ukrainerin gewann 2018 für Deutschland Olympia-Gold im Paarlauf. Savchenko äussert aber auch Zweifel an der Putin-Unterstützung russischer Sportler: «Ich weiss nicht, ob sie freiwillig ins Stadion gegangen sind oder nicht. Es gibt Gerüchte, dass sie mussten beziehungsweise dazu gezwungen wurden.» (cmü)