Es wäre ein Olympia-Hammer. Die Natureisbahn in St. Moritz könnte 2026 die Rennen im Bob, Skeleton und Rodeln übernehmen, weil dem geplanten Neubau am italienischen Olympia-Ort Cortina die Zeit ausgeht.
Jetzt äussert sich auch das IOC in einem Statement gegenüber Blick zum spektakulären Engadiner Geheimplan. «Im Sinne der Nachhaltigkeit müssen für Olympische Winterspiele keine neuen Eiskanäle gebaut werden», schreibt das IOC, «es sollte eine bestehende Anlage in der Region oder in einem anderen Land genutzt werden.» Im Klartext: Olympia-Rennen in St. Moritz werden immer realistischer. Allerdings bleibt auch Igls-Innsbruck ein Kandidat.
Keine Nachhaltigkeit in Cortina
Das IOC ist richtiggehend verärgert über die Pläne in Italien. Statt dass nach 2018 in Südkorea und 2022 in China die Spiele 2026 wieder nachhaltiger und umweltbewusster werden, soll in Cortina trotz Zeitnot ein neuer Eiskanal durchgedrückt werden. «In einer aus allen Parteien bestehenden Arbeitsgruppe wurde festgestellt, dass es an ausreichenden Beweisen für eine nachhaltige Nutzung nach den Spielen mangelt.»
Dass sich die Italiener über die IOC-Empfehlung hinwegsetzen, muss man in Lausanne aber hinnehmen: «Die lokale Regierung hat den Bau beschlossen. Das IOC kann nicht Entscheidungen einer souveränen Regierung ändern.»
Die nun absurde Situation: Die geplante neue Bahn ist weder Teil des offiziellen «Milano-Cortina»-Projekts noch des Olympia-Budgets, würde bei rechtzeitiger Fertigstellung aber doch genutzt werden. «Das OK kann die Bahn für die Spiele mieten, da es unsinnig wäre, sie nicht zu nutzen, auch wenn sie ungeachtet unserer Einschätzung gebaut wird», teilt das IOC mit.