Bruder plaudert aus dem Nähkästchen
Bob-Vogt zog gerne um die Häuser

An diesem Wochenende rast Michael Vogt in St. Moritz beim Heim-Weltcup durch den Eiskanal. Auch früher im Turnverein ging der Schwyzer aufs Ganze.
Publiziert: 15.01.2021 um 18:11 Uhr
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Aktualisiert: 24.01.2021 um 11:53 Uhr
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Bob-Hoffnung Michael Vogt: Der Schwyzer kommt vom Turnsport.
Foto: keystone-sda.ch
Matthias Dubach

Er ist unsere grosse Bob-Hoffnung: Weltcup-Pilot Michael Vogt (23). Der Schwyzer belegt vor dem Heim-Weltcup an diesem Wochenende in St. Moritz den dritten Rang im Zweier-Weltcup. Im Engadin (Zweier am Samstag, 9.30 Uhr, Vierer am Sonntag, 13.00 Uhr SRF2) soll nun der vierte Podestplatz der Saison dazukommen.

Aber schon vor seinem Bob-Abenteuer zeigt Vogt in anderen Sportarten starke Leistungen. Vor allem am Barren. Und zwar beim STV Wangen SZ, der 2019 Turnfestsieger beim Eidgenössischen wird.

Der STV ist stark in Vogts Familie verankert. Auch sein älterer Bruder Dany Bruhin (36) ist voll involviert, er plaudert beim SRF aus dem Nähkästchen und erwähnt, dass Vogt das Turner-Leben liebte: «Wenn Michi nicht der letzte war, der am Morgen beim Turnfest aus der Bar kommt, dann hat etwas nicht gestimmt.»

BLICK fragt bei Bruhin, dessen Mutter nach seiner Geburt geheiratet hat und danach Vogt hiess, als Michael auf die Welt kam, nach. «Michi ist ein sehr geselliger Mensch. Das ist im TV sehr wichtig. Er kommt auch heute noch gerne vorbei, zum Beispiel im Sommer mal zum Kugelstossen.»

Aber Bruhin und Vogt sagen unisono: Um die Häuser ziehen nach einem Wettkampf gibts im Bob-Sport nicht mehr. Der Pilot sagt: «Sicher, auch beim Bob liegt mal ein Bier drin. Oder zwei, wie bei der Saison-Abschlussparty, wo es mal später werden kann.»

Vermisst er die Gepflogenheiten aus dem Turnsport, den Abend an der Bar ausklingen zu lassen? «Es fehlt mir nicht. Ich wusste, worauf ich mich einlasse, als ich mich für den Leistungssport entschieden habe», sagt der Ex-Turner, der nun im Eiskanal «turnt».

«Michi ist ein absoluter Teamplayer»

Mit einer Anschieber-Crew, die ihm schon länger treu ist. Kein Zufall, wie Bruder Dany sagt: «Michi ist als geselliger Typ ein absoluter Teamplayer, deshalb ist sein Bob-Kernteam schon lange zusammen.»

Auch deshalb fällt es Vogt schwer, diese Saison unter den strengen Corona-Massnahmen zu bestreiten, wo das Team nur bei den Trainings zusammen trifft und die viel mehr Stunden im Hotelzimmer als sonst bedeuten.

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