Die Schweizer Biathletinnen sind als Team in einem absoluten Hoch – und können erneut jubeln. Letzten Sonntag gibts in der Besetzung Elisa Gasparin, Selina Gasparin, Aita Gasparin und Lena Häcki in Östersund den ersten Staffel-Podestplatz (2.) der Geschichte. Und nun doppelt das Quartett in Hochfilzen (Ö) gleich nach!
In einem Herzschlagfinal auf der letzten Runde kämpft sich Häcki als Schlussläuferin von Rang 5 nach dem letzten Schiessen noch an Kanada und der Ukraine vorbei aufs Podest. Die Engelbergerin lässt die Schweiz zuvor nochmals zittern, als sie beim Stehendschiessen auf Rang drei liegend vier Scheiben nicht trifft und nach den drei erfolgreichen Nachladern noch in eine Strafrunde muss.
Den Schweizerinnen läufts ansonsten am Schiessstand glänzend. Häcki bleibt liegend fehlerlos und die drei Gasparin-Schwestern müssen bei 30 Schüssen nur sechsmal nachladen. Aita kommt sogar ohne Fehlschuss durch ihre Ablösung.
Hochfilzen ist ein Schweizer Pflaster
Mit 1:04 Minuten Rückstand läuft Häcki als Dritte knapp fünf Sekunden vor den Verfolgerinnen ins Ziel. Der Sieg geht wie letzte Woche an Norwegen. Rang zwei schnappt sich Russland (+8,2 Sekunden).
Der Jubel im Ziel ist beim Schweizer Team gross. Einen grossen Teil davon kann sich auch Cheftrainerin Sandra Flunger abschneiden. Die Österreicherin hat mit ihrer Mannschaft in dieser Saison nochmals einen Schritt nach vorne gemacht. Wegen des tollen Ergebnis muss Flunger eine Wette einlösen. Nach der Siegerehrung zelebriert sie im Leoparden-Jäckchen-Outfit und mit rosa Tüll-Röckchen den Podestplatz ihrer Frauen.
Selina erklärt: «Wir haben ihr gesagt, sie müsse etwas 'machen', wenn uns endlich das historische Podest gelingt. Sandra stand mit halbem Outfit am Schiessstand und sagte, das Röckchen gibts nur bei erneutem Podium.» Diesen «Wunsch» haben Flunger die Schweizerinnen erfüllt. Sie nimmt den Wetteinsatz mit Humor und meint lachende: «Es war wieder ein Top Wettkampf heute.»
Nebst der guten positiven Stimmung im Team sind die Schweizerinnen besonders am Schiessstand nervenstärker geworden. Auch läuferisch sind sie auf der Höhe. Selina Gasparin und Häcki schneiden in ihren Ablösungen zeitmässig in den Top Drei ab.
Einmal mehr darf in Hochfilzen gefeiert werden. Die Station in Österreich ist ein gutes Schweizer Pflaster. Dort gewann Selina Gasparin exakt heute vor sechs Jahren als erste Schweizerin ein Weltcup-Rennen im Sprint.