0,3 Sekunden! So wenig fehlt Lena Häcki-Gross (28) am vergangenen Freitag im Sprint von Hochfilzen (Ö) noch auf den so heiss ersehnten Podestplatz. In der letzten Runde unterliegt sie läuferisch noch knapp der Französin Justine Braisaz-Bouchet (27).
Doch die Obwaldnerin weiss die gute Ausgangslage für ihre Paradedisziplin am Samstag, die Verfolgung, zu nutzen und jubelt zum zweiten Mal nach Annecy (Fr) im Dezember 2019 über ein Einzel-Podium.
Häcki-Gross gehört zur internationalen Weltspitze
«Es ist ein geniales Gefühl, jetzt zum perfekten Zeitpunkt auftrumpfen und in der Weltspitze mitmischen zu können», freut sich die momentan beste Schweizer Biathletin im Gespräch mit Blick. «Es ist wichtig für mich, dass ich auch am Schiessstand so viel Souveränität zeigen kann.»
Nach den zwei Weltcup-Stationen in Östersund (Sw) und Hochfilzen gehört Häcki-Gross mit ihren Leistungen zur Weltspitze: In allen Einzelrennen klassiert sie sich innerhalb der Top 15, dazu kommt Platz 7 im Gesamtweltcup der Frauen. Aber auch läuferisch ist sie auf einem Top-Niveau.
Die Renn-Strategie geht perfekt auf
Letzterer Punkt zeigt sich auch im Verfolgungs-Zielsprint gegen Vortagessiegerin Ingrid Landmark Tandrevold (27) aus Norwegen: «Es ist alles nach der Strategie des Techniktrainers Kein Einaste gelaufen: In der letzten Abfahrt sollte ich nah drankommen, im Tunnel überholen und in der letzten Kurve vorne sein. Das konnte ich eins zu eins umsetzen, darauf bin ich mega stolz.»
Die Grundlagen für die jetzige Form legte die Ex-Schwimmerin im Sommer: «Ich konnte gut durchtrainieren, hatte nicht viel Ablenkung.» Zudem sei der Fluor-Wachs-Bann, der anderen Top-Athleten läuferisch Probleme bereitet, durch ihre Laufkraft für sie «nicht zum Nachteil», wie sie es selbst ausdrückt.
Vom 14. bis 17. Dezember macht der Biathlon-Weltcup in Lenzerheide halt. Erstmals überhaupt misst sich die Weltelite dieser Sportart in der Schweiz.
Ausgetragen werden sechs Wettkämpfe, beginnend mit dem Sprint der Frauen am Donnerstag (14.15 Uhr), gefolgt vom Sprint der Männer am Freitag (14.15 Uhr). Der Samstag steht im Zeichen der Verfolgung (Frauen-Start um 12.45 Uhr, Männer-Start um 14.40 Uhr), ehe am Sonntag zum Abschluss der Massenstart auf dem Programm steht (Frauen-Start um 12.30 Uhr, Männer-Start um 14.45 Uhr). Tickets für die vier Wettkampftage sind auf lenzerheide2025.ch und über Ticketmaster erhältlich. Im Preis inbegriffen ist die An- und Abreise innerhalb der ganzen Schweiz mit den öffentlichen Verkehrsmitteln.
Vom 14. bis 17. Dezember macht der Biathlon-Weltcup in Lenzerheide halt. Erstmals überhaupt misst sich die Weltelite dieser Sportart in der Schweiz.
Ausgetragen werden sechs Wettkämpfe, beginnend mit dem Sprint der Frauen am Donnerstag (14.15 Uhr), gefolgt vom Sprint der Männer am Freitag (14.15 Uhr). Der Samstag steht im Zeichen der Verfolgung (Frauen-Start um 12.45 Uhr, Männer-Start um 14.40 Uhr), ehe am Sonntag zum Abschluss der Massenstart auf dem Programm steht (Frauen-Start um 12.30 Uhr, Männer-Start um 14.45 Uhr). Tickets für die vier Wettkampftage sind auf lenzerheide2025.ch und über Ticketmaster erhältlich. Im Preis inbegriffen ist die An- und Abreise innerhalb der ganzen Schweiz mit den öffentlichen Verkehrsmitteln.
Lenzerheide als Saison-Highlight
Der Weltcup in der Lenzerheide und die Heim-WM 2025 sind für Häcki-Gross der Lohn für die Entwicklung des Schweizer Teams. «Als ich anfing, war es immer knapp, genug Athleten für die Wettkämpfe zu stellen. Jetzt ist es teamintern nicht mehr einfach, am Weltcup teilnehmen zu dürfen. Das ganze Team ist viel stärker geworden.»
Besonders Niklas Hartweg (23) und Sebastian Stalder (25) sieht sie exemplarisch für den Fortschritt im Schweizer Biathlon. Hartweg schaffte in der vorherigen Saison zweimal den Sprung auf das Einzel-Podium und gewann die U25-Wertung der Biathleten, Stalder startete mit dem 5. Platz im Einzel von Östersund stark in die neue Saison. Im 25-Jährigen aus Wald sieht Häcki-Gross für die Zukunft daher viel Potenzial: «Möglich ist alles, er kann gut mitlaufen, und am Schiessstand ist er ein Brett. Er hat alle Fähigkeiten, um aufs Podest zu laufen – ob das dieses Wochenende passiert, diese Saison oder in den nächsten Jahren kann ich nicht genau sagen, aber ich traue es ihm zu.»
«Die Schweizer Fans sind fair»
Im Rahmenprogramm rund um die Wettkämpfe in Lenzerheide sorgen Live-Musik und die Schweizer Schwing-Prominenz um Christian Stucki und Armon Orlik für weitere Highlights für die Fans. Am meisten freut sich die Obwaldnerin aber auf die Stimmung seitens der heimischen Zuschauer: «Schweizer Fans sind allen fair gegenüber und haben einfach Freude am Event».
Nach dem Erfolg in Hochfilzen ist die Vorfreude von Häcki-Gross auf die Lenzerheide gross. Mit dem Sprint, der Verfolgung und dem Massenstart hat sie gleich drei Chancen auf eine Wiederholung des Erfolgs von Hochfilzen. Eine Kampfansage für Podiumsplätze wagt sie trotz allem nicht. Nur so viel: «Ich weiss, dass ich zu Podiumsergebnissen in der Lage bin.»