Premierensieg für Vogt
Bob-Pilot Michael Vogt holt sich seinen ersten Weltcup-Sieg. Der Schwyzer gewinnt in La Plagne mit seinem Anschieber Sandro Michel dank Bestzeit im zweiten Lauf das Zweierbob-Rennen vor den zu Halbzeit führenden Deutschen Johannes Lochner/Georg Fleischhauer.
Den zuvor letzten Schweizer Weltcup-Sieg im Zweierbob gab es auf den Tag genau vor sechs Jahren. Am 9. Dezember 2017 setzte sich der Emmentaler Clemens Bracher mit seinem Anschieber Michael Kuonen bei dichtem Schneefall in Winterberg sensationell vor dem deutschen Seriensieger Francesco Friedrich und dem zeitgleichen Kanadier Chris Spring durch.
In La Plagne triumphieren Vogt/Michel, die zuvor im Zweierbob-Weltcup zusammen bereits zehnmal auf dem Podest gestanden hatten (dreimal 2. und siebenmal 3. Platz), mit sieben Hundertstel Vorsprung vor Lochner/Fleischhauer. Das deutsche Duo lag nach dem ersten von zwei Läufen noch um drei Hundertstel vor den Schweizern. Rang 3 in Frankreich geht mit Friedrich/Thorsten Margis ebenfalls an Deutschland (0,43 Sekunden zurück).
Mit Cédric Follador/Gregory Jones (6. Platz) und Simon Friedli/Andreas Haas (8.) klassieren sich am Samstag zwei weitere Schweizer Duos in den Top 8.
Häcki feiert zweites Weltcup-Podest
Grosser Erfolg für Lena Häcki-Gross: Die 28-jährige Obwaldnerin wird im österreichischen Hochfilzen Zweite in der Verfolgung und steht damit im Weltcup zum zweiten Mal in ihrer Karriere im Einzel auf dem Podest.
Der Rückstand von Häcki-Gross auf die siegreiche Schwedin Elvira Öberg beträgt 11,2 Sekunden. Dritte wird Ingrid Landmark Tandrevold aus Norwegen. Die Siegerin des Sprints vom Vortag sieht sich auf den letzten paar 100 Metern noch von der Schweizerin überspurtet. Alle drei Athletinnen verzeichnen in der Verfolgung einen Fehlschuss.
Häcki-Gross zeigt wie schon im Sprint, den sie mit drei Zehnteln Rückstand auf einen Podestplatz im 4. Rang beendet hat, dass sie in der Loipe heuer mit den Allerbesten mithalten kann. Zwischendurch liegt die 28-Jährige aus Engelberg im Verfolgungsrennen über 10 km gar alleine in Führung. Diese muss sie nach dem dritten Schiessen wegen ihres einzigen Fehlschusses abgeben.
Die zuvor einzige Top-3-Platzierung im Einzel-Weltcup hat Häcki-Gross im Dezember 2019 geschafft. Im französischen Le Grand-Bornand klassierte sie sich ebenfalls in der Verfolgung als Dritte.
Karriere-Bestresultat für Skispringer Deschwanden
Gregor Deschwanden egalisiert beim Weltcup-Springen im deutschen Klingenthal sein bestes Resultat der Karriere. Der Luzerner klassiert sich nach Sprüngen auf 138,5 und 140 m im 7. Rang. Siebenter war er zuvor im Weltcup auf der Grossschanze zweimal geworden, jeweils in Nischni Tagil in Russland - zunächst im Dezember 2015, danach abermals im Dezember 2017. In dieser Saison belegte Deschwanden bislang die Ränge 11, 14 und 15. Einmal war er wegen des Anzugs nicht zugelassen worden.
Der Sieg in Klingenthal geht erstmals überhaupt an einen Einheimischen. Karl Geiger triumphiert mit 0,8 Punkten Vorsprung vor dem Österreicher Stefan Kraft, der sich im fünften Weltcup-Springen der Saison erstmals bezwungen sieht. Punkte gibt es aus Schweizer Sicht auch für Killian Peier (26. Platz) und Simon Ammann (28.).
Haslers Podest-Premiere im Monobob
Melanie Hasler lanciert die Weltcup-Saison der Bobfahrerinnen in La Plagne mit einem Paukenschlag. Die 25-jährige Aargauerin schafft in den französischen Alpen als Zweite im Monobob den Sprung aufs Podest. Für die frühere Volleyballerin ist es die erste Top-3-Klassierung in dieser Disziplin, nachdem sie zuvor im Weltcup vier Mal im Zweierbob den Sprung aufs Treppchen geschafft hat. Geschlagen geben muss sich Hasler, die nach dem ersten Durchgang noch im 7. Rang klassiert gewesen ist, einzig der Amerikanerin Kaysha Love, die mit 21 Hundertsteln Vorsprung auf die Schweizerin ihren ersten Weltcupsieg als Pilotin feiert.
Biathlet Stalder mit starker Aufholjagd
Sebastian Stalder setzt in der Verfolgung beim Weltcup in Hochfilzen erfolgreich zur Aufholjagd an. Der Zürcher räumt am Schiessstand 19 von 20 Scheiben ab und stösst von Position 30 noch in den 17. Rang vor. Wenig dahinter klassiert sich als 21. mit ebenfalls einer Strafrunde Joscha Burkhalter als Zweitbester des von krankheitsbedingten Ausfällen geplagten Schweizer Teams. Ganz zuvorderst reihen sich gleich vier Norweger ein. Dabei gelingt Johannes Thingnes Bö, dem Dominator der letzten Jahre, eine Art Befreiungsschlag. Der 17-fache Weltmeister feiert vor Johannes Dale und seinem Bruder Tarjei im fünften Einzel-Rennen der Saison den ersten Sieg.
Fähndrich verpasst Langlauf-Sprint krank
Die Schweizer Teamleaderin Nadine Fähndrich kann in Östersund nicht zum Sprint in klassischer Technik starten. Die 28-jährige Luzernerin muss in Mittelschweden krankheitsbedingt passen. Laut Angaben von Swiss-Ski verhindern Magen-Darm-Probleme einen Start der vierfachen Einzel-Weltcupsiegerin.
In Abwesenheit der Schweizer Nummer 1 überstehen Lea Fischer und Désirée Steiner die Qualifikation. Beim Heimsieg der Schwedin Emma Ribom scheitert das Duo jedoch in den Viertelfinals. Aus dem Schweizer Männer-Quintett schafft einzig Valerio Grond den Vorstoss in die K.o.-Läufe. Auch für den Davoser ist nach der ersten Runde Schluss. Der Sieg im zweiten Sprint der Saison geht erneut an den fünffachen Olympiasieger Johannes Hösflot Klaebo aus Norwegen. (SDA/sme)