Herbe Enttäuschung fürs Schweizer Biathlon-Team an der Weltmeisterschaft in Oberhof (De). Die Hoffnungen auf die allererste Medaille der Geschichte waren nach den starken Auftritten im Weltcup und den bisherigen WM-Bewerben gross. Schliesslich wurde die Single-Mixed-Staffel als Schweizer Trumpf angesehen. Doch dann läuft wirklich alles schief. Lena Häcki-Gross und Niklas Hartweg werden auf Rang zwölf durchgereicht.
Beide ziehen am Schiessplatz einen ganz schlechten Tag ein, haben viel Mühe mit dem Wind. Statt dem Kampf ums Podest wirds früh nur noch ein Hinterherlaufen. Zwei Strafrunden und sage und schreibe 21 Nachlader, so viele wie keine andere Nation, hat das Duo am Ende auf dem Konto. Anstelle des erhofften Schweizer Freudentages verkommt der Biathlon-Donnerstag zum Fiasko.
«Das war heute gar nichts»
«Erstens kam ich mit dem Wind nicht zurecht, zweitens habe ich viel zu hektisch geschossen. Das war heute gar nichts», bilanziert Häcki-Gross hinterher. Und auch Hartweg sagt: «Bei diesen Bedingungen gehört es sicher auch dazu, dass man ein wenig Glück hat. Doch wenn man so viele Nachlader braucht, wie wir, dann ist es nicht nur Pech. Dann heisst das auch, dass wir heute nicht gut genug gearbeitet haben.»
Ein Coup gelingt dafür den Österreichern, die sich ohne eine einzige Strafrunde und mit bloss sechs Nachladern Silber sichern. Bronze holt sich Italien. Und Gold? Natürlich, Norwegen. Mit dem Top-Duo Marte Röiseland/Johannes Thingnes Bö, dem auch eine Strafrunde zum Abschluss nichts anhaben kann.
Es ist ein historischer Tag für die Norweger: Für Röiseland ist es der 13. Weltmeistertitel, womit sie den Rekord von Magdalena Neuner (De) überflügelt. Bö feiert derweil als erster Mann bei einer WM seinen fünften Sieg.