«Das Jahr 2016 war mein Highlight»
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Steingruber nach Rücktritt:«Das Jahr 2016 war mein Highlight»

Steingruber über ihre verstorbene Schwester
«Ich habe immer auch für Desirée geturnt»

Giulia Steingruber ist die erfolgreichste Schweizer Kunstturnerin aller Zeiten. Nun ist mit «Giulia. Ihr Weg» die Biografie der 28-jährigen St. Gallerin erschienen, die 2021 nach ihren dritten Olympischen Spielen in Tokio die Karriere beendete.
Publiziert: 21.04.2022 um 18:29 Uhr
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Giulia Steingruber tritt ab: Die Ostschweizerin beendet im Alter von 27 Jahren ihre Karriere.
Foto: keystone-sda.ch

Mit ihren Erfolgen, ihrem Lächeln und ihrer Bodenständigkeit avancierte Giulia Steingruber zu einer der populärsten Athletinnen des letzten Jahrzehnts. 2013 wurde die Sprung- und Bodenspezialistin zur Schweizer Sportlerin des Jahres gewählt, 2016 wurde ihr an den Olympischen Spielen in Rio de Janeiro die Ehre zuteil, die Schweizer Delegation als Fahnenträgerin anzuführen.

Sechs Mal gewann Steingruber EM-Gold, unter anderem 2015 in Montpellier im Mehrkampf, der Königsdisziplin im Kunstturnen. Den sportlichen Höhepunkt erlebte die Ostschweizerin ein Jahr später, als sie kurz nach ihrem Doppelsieg an der Heim-EM in Bern an den Spielen in Rio als erste Schweizer Kunstturnerin eine Olympia-Medaille gewann.

Das war die grosse Karriere von Giulia Steingruber
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Turn-Star macht Schluss!Das war die grosse Karriere von Giulia Steingruber

Auf 184 Seiten erzählt der «Tamedia»-Journalist David Wiederkehr die Geschichte von Giulia Steingruber, die 2011 in Berlin praktisch aus dem Nichts in die erweiterte Weltspitze sprang und danach nahtlos in die Fussstapfen von Ariella Kaeslin trat. «Als wir zur Europameisterschaft reisten, wussten wir nicht, wie gut Giulia wirklich ist. Oder dass sie einen Sprung namens ‹Tschussowitina› kann. Wir wussten noch nicht mal, was ein ‹Tschussowitina› ist. Eigentlich weiss ich das bis heute nicht», erzählt Vater Kurt Steingruber.

Höhenflüge und Schicksalsschläge

Nicht nur Höhenflüge, auch Schicksalsschläge prägten das Leben und die Karriere der Gossauerin. Anfang 2017 starb ihre Schwester Desirée, die seit Geburt schwer behindert war, an den Folgen einer viralen Lungenentzündung. «Ich habe durch sie schätzen gelernt, dass ich mich so bewegen kann und Kontrolle über meinen Körper habe. Deshalb weiss ich, dass das nicht selbstverständlich ist», erzählt Giulia Steingruber. «Ich habe immer auch für sie geturnt, ich habe es für sie machen wollen.»

Die ehemalige Athletin und ihre Eltern geben viel Privates preis, gewähren Einblick ins Familienalbum und sprechen über Themen, welche für die Athletin während ihrer Karriere im Scheinwerferlicht oft tabu waren. Auch von schweren Verletzungen blieb Steingruber nicht verschont. 2018 riss ihr vorderes Kreuzband im linken Knie, eine Verletzung, die so manche Karriere beendete. Doch Steingruber kämpfte sich zurück und gewann 2021 in Basel noch einmal EM-Gold – trotz einer Oberschenkelverletzung.

«Mein Körper und mein Kopf sind müde»
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Giulia verkündet Rücktritt:«Mein Körper und mein Kopf sind müde»

«Ihr Rücktritt, so absehbar er am Ende war, stösst deshalb auch den Schweizerischen Turnverband in eine Sinnkrise», schreibt Autor David Wiederkehr, der die Karriere Steingrubers als Reporter eng begleitet hat. «Jahrelang diente ihm Steingruber als Medaillengarantin, auf sie war Verlass, egal, wie die Umstände waren.» (SDA)

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