Turn-Superstar Simone Biles (26) ist zurück auf der grossen Bühne. Ihren ersten internationalen Wettkampf seit Olympia 2021 krönt die Amerikanerin gleich mit einer Premiere.
An der WM in Antwerpen (Belgien) zeigt sie in der Qualifikation mit dem Jurtschenko mit anschliessendem Doppelsalto rückwärts gebückt den schwierigsten Sprung im Frauen-Turnen. Für ihre fast perfekte Ausführung bekommt Biles 15,266 Punkte. Und da diesen Sprung vor ihr noch keine andere Athletin bei einem internationalen Wettbewerb zeigte, wird er künftig ihren Namen tragen. Als «Biles II» nimmt ihn der Weltturnverband in die Wertungsrichtlinien auf.
Spezielle Beziehung zu Antwerpen
Für die vierfache Olympiasiegerin kein Novum. Bereits 2018 kreierte sie einen Sprung, der ihren Namen trägt. Trotzdem dürfte das jetzt speziell für Biles sein. Denn mit Antwerpen verbindet sie eine besondere Geschichte. Vor zehn Jahren bestritt sie in der belgischen Hafenstadt ihre erste Weltmeisterschaft, gewann Gold am Boden und im Mehrkampf, Silber im Sprung und Bronze am Schwebebalken.
Nun kehrt sie dort nach einer gut zweijährigen Pause ins internationale Geschehen zurück. Und nimmt als erste amerikanische Turnerin zum sechsten Mal an einer Weltmeisterschaft teil. Erwartet worden war, dass sie den «Biles II», den sie im Frühjahr 2021 in Indianapolis erstmals bei einem Wettkampf zeigte, an den Olympischen Spielen 2021 in Tokio (Japan) auf der Weltbühne präsentiert. Doch dazu kam es nicht. Sie qualifizierte sich zwar für alle sechs Finals, zog sich aber mitten im Teamwettkampf zurück. Wegen einer mentalen Blockade trat Biles nicht an, verzichtete auf alle Finals ausser dem Schwebebalken, wo sie Bronze gewann.
Nun meldet sie sich endgültig zurück. Und zeigt nicht nur, dass sie ihre mentalen Probleme überwunden hat, sondern auch, dass sie turnerisch nichts verlernt hat. (bir)