Die Schweizer Kunstturner verpassen an den Europameisterschaften in Antalya (Tür) als Vierte nur knapp eine Team-Medaille. Noe Seifert und Florian Langenegger stehen im Mehrkampf-Final, dazu kommen vier Teilnahmen an Gerätefinals.
Die Schweizer zeigen nach dem enttäuschenden 20. Rang an der letztjährigen WM in Liverpool eine eindrückliche Reaktion. Das Minimalziel Qualifikation für die WM in Antwerpen (30. September bis 8. Oktober) – dafür ist der 13. Platz erforderlich – wird ohne Probleme erreicht. Es wäre allerdings noch mehr möglich gewesen. Der Rückstand auf die drittklassierten Briten beträgt lediglich 0,632 Punkte.
Seifert stark am Boden
Eine Medaille vergeben die Schweizer am Reck, an dem sowohl Seifert als auch Taha Serhani stürzen. Einen Sturz hätte es vertragen, da das schlechteste der vier Resultate pro Nation gestrichen wird. So aber kommen die 12,600 Punkte von Seifert in die Wertung. An den Ringen verzeichnet der 24-jährige Aargauer bei der Landung einen weiteren Sturz, am Sprung greift Moreno Kratter mit der Hand auf die Matte. Zudem wird bei Seifert am Pauschenpferd ein Element nicht gezählt, den Rekurs lehnen die Kampfrichter ab.
Seifert hat sich am Reck, an dem er im vergangenen Jahr EM-Fünfter wurde, die grössten Chancen auf eine Final-Teilnahme ausgerechnet. Er kann sich aber damit trösten, dass er am Wochenende am Barren und überraschend am Boden um die Medaillen (Top 8) kämpfen wird. Am Barren qualifiziert er sich als Vierter für den Final, am Boden gar als Dritter. Am Barren steht auch Rückkehrer Eddy Yusof (8.) im Final, am Sprung schafft der 20-jährige EM-Debütant Luca Giubellini (8.) den Sprung in die Top 8.
Obwohl Seifert mit dem Total von 80,832 Punkten einiges unter seinen Möglichkeiten bleibt, qualifiziert er sich als 13. wie auch Florian Langenegger (80,798) als 15. problemlos für den Mehrkampf-Final vom Donnerstag, den 24 Turner bestreiten. Am Mittwoch steht die Qualifikation der Frauen auf dem Programm. (SDA)