Triathlon-Queen Ryf überrascht
«Ich kann keinen einzigen Klimmzug»

Daniela Ryf (31) dominiert die Triathlon-Szene seit Jahren. Doch die 31-Jährige hat auch Schwächen, an denen sie kontinuierlich arbeitet.
Publiziert: 09.04.2019 um 00:10 Uhr
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Daniela Ryf hat alles gewonnen, was man im Triathlon gewinnen kann.
Foto: AFP

Daniela Ryf hat alles gewonnen, was man in der Triathlon-Welt gewinnen kann. Seit Jahren dominiert sie die Szene, im Oktober gewann sie zum vierten Mal in Folge den legendären Iron-Man auf Hawaii. 

In Oceanside (USA) startete sie am Samstag in die neue Saison. Trotz starker Erkältung siegt sie mit fast fünf Minuten Vorsprung auf ihre nächste Verfolgerin und bricht dabei sogar noch den Streckenrekord. 

In einem Interview mit der deutschen «Welt» offenbart sie nun aber ungeahnte Schwächen. So erzählt die 31-Jährige, dass sie keinen einzigen Klimmzug machen kann. Aber nicht nur sportlich, auch mental sei sie nicht immer perfekt. «Ich bin oft unsicher. Das ist manchmal schon ein bisschen paranoid. Eigentlich bin ich ein sehr selbstbewusster Typ. Aber dann kommen bei mir immer wieder Zweifel auf. Die betrachte ich als Schwäche.»

Für sie seien solche Schwächen allerdings wichtig, um sich weiterzuentwickeln. Auch sportlich gebe es trotz den vielen Erfolgen immer wieder neue Erfolge zu verzeichnen. «Für mich ist die Motivation grösser, herauszufinden, wie fit ich werden kann. Die Entwicklung deines eigenen Körpers zu beobachten, macht Spass. Zu sehen, was möglich ist. Genauso faszinierend ist das Gefühl, richtig fit zu werden, es ist eines der schönsten überhaupt.»

«Das ist einfach nicht fair»

Auch wenn sie die Triathlon-Szene seit Jahren dominiere, werde ihr nicht langweilig, erklärt die Solothurnerin. Für sie sei vor allem das Glücksgefühl, nach achteinhalb Stunden Höchstleistung über die Ziellinie zu laufen, unbezahlbar.

«Diese Ungewissheit, die man noch am Morgen hatte, jetzt hinter sich zu haben, ist schön. Und dann kommt die grosse Müdigkeit. Und je fitter du vor dem Rennen warst, desto schneller erholst du dich davon.»

Auch zum Thema Doping hat sie eine klare Meinung. «Wenn jemand für Ruhm und Geld bereit ist zu betrügen, dann ist das einfach nicht fair. Ich habe mir immer geschworen: Wenn ich nicht mehr daran glaube, dass man sauber Weltmeister werden kann, dann höre ich lieber auf, als diese Sportart noch zu betreiben.» (zis)

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