Die Vorbereitung lief nicht optimal. Mysteriöse Gesundheitsprobleme verfolgen Daniela Ryf monatelang. Erst Ende August ist klar: Eine Pilzinfektion im Magen schwächt sie. Trotzdem gewinnt die Solothurnerin zuletzt in Thun.
Doch bei der 70,3-WM in St. George im Bundesstaat Utah wills nun einfach nicht!
Ryf, die fünffache Titelträgerin (2014, 2015, 2017 – 2019), kommt als Achte aus dem Wasser (1,9 km Schwimmen), kämpft sich auf der Radstrecke (90 km) auf Zwischenrang drei vor.
Rund sechs Minuten liegt sie zu diesem Zeitpunkt hinter der britischen Führenden Lucy Charles-Barclay. Reichts immerhin aufs Podest? Nein! Auf der abschliessenden Laufstrecke (21,1 km) fällt Ryf schnell zurück. Letztlich wird sie Elfte.
Der Stecker war raus
«Noch ist mir etwas unklar, was das Problem heute war. Es war von der Energie her wieder ein Auf und Ab. Nach der Radstrecke war wieder der Stecker raus, es kam nicht mehr so viel», erklärt Ryf. «Ich bin einfach nicht auf dem Fitness-Level für so eine WM.»
Es sei natürlich enttäuschend. Aber nach ihren Problemen habe sie fast damit gerechnet, auch wenn sie sich nach dem Sieg in Thun gut gefühlt habe.
8:44 Minuten fehlen auf die drittklassierte Taylor Knibb aus den USA. Gold sichert sich überlegen Charles-Barclay in einer Zeit von 4 Stunden und 20 Sekunden vor der Südafrikanerin Jeanni Metzler (4:08:39).
Pause wie schon lange nicht mehr
Ryf macht nun Pause, rund vier Wochen wolle sie «richtig runterfahren. Das habe ich seit 11 Jahren nicht gemacht, länger als eine Woche.»
Bei den Männern verteidigt der Norweger Gustav Iden den Titel vor dem Amerikaner Sam Long und Daniel Baekkegard aus Dänemark. (bob/sme)