Nicola Spirig will es ein letztes Mal wissen! «Sub8» heisst ihr Projekt und es rückt immer näher. Am kommenden Pfingstwochenende will die zweifache Olympiasiegerin den Ironman-Rekord pulverisieren und den Mega-Triathlon in unter acht Stunden absolvieren. Mit den Vorzeichen wirkt es wie ein schier unmögliches Vorhaben.
Die gute Nachricht: Spirig ist wieder fit. Im Februar stürzte sie im Velotraining, brach sich Rippen und Schlüsselbein. Seit anderthalb Monaten ist sie wieder schmerzfrei. Das beinharte Training hat sie wieder voll aufnehmen können. Schwimmen, Velo fahren, laufen – immer wieder und immer wieder. Die Olympiasiegerin von 2012 kennt es bestens.
Doch 3,86 km Schwimmen, 180,2 km Velofahren und 42,195 km Laufen sind ein anders Kaliber als die olympische Kurzdistanz. Auch ohne den üblen Sturz wäre die Zeit zwischen den Olympischen Spielen und dem Mega-Projekt knapp.
- Chrissie Wellington (Gb): 8:18,13
- Daniela Ryf (Sz): 8:22,04
- Sara Svensk (Sd): 8:22,41
- Lucy Charles-Barclay (Gb): 8:31,09
- Gurutze Frades Larralde (Sp): 8:31,13
- Chrissie Wellington (Gb): 8:18,13
- Daniela Ryf (Sz): 8:22,04
- Sara Svensk (Sd): 8:22,41
- Lucy Charles-Barclay (Gb): 8:31,09
- Gurutze Frades Larralde (Sp): 8:31,13
Mit Pacemaker ist es möglich
Ist der Rekord so überhaupt möglich? Trainer Brett Sutton glaube fest daran, dass es mit Pacemakern möglich ist. «Die Frage ist, ob es für mich mit dieser Vorbereitung möglich ist. Das ist schwer zu beantworten.»
Es werde eine riesige Challenge – auch für Überfrau Spirig. Kommt dazu, dass sie bloss einmal vor acht Jahren einen Ironman bestritten hat. Damals gewann sie in etwas über neun Stunden. Die Umstände erlauben keine Generalprobe. «Für den Körper wäre es besser gewesen, wenn ich mehr Ironmans gemacht hätte.» Nun werden die Disziplinen einzeln trainiert und dann wie Puzzleteile zusammengesetzt.
Problem mit den Männern
Die zehn Pacemaker werden somit entscheidend für Spirig. Das Team zusammenzustellen erwies sich aber als zusätzliche Hürde. Denn die 40-Jährige durfte nur Frauen wählen. Organisator Chris McCormack habe sich darum gesorgt, dass dies von Feministinnen falsch aufgenommen werden könnte. Stattdessen sollen Frauen die Leistung gemeinsam vollbringen.
Spirig sieht in dem Vorhaben, auch eine Möglichkeit, junge Leute zu inspirieren. Die erste Anfrage habe sie aber noch abgelehnt. Sie war mitten in der Olympia-Vorbereitung, plus ist der Ironman nicht ihre Distanz. «Aber wenn ich damit andere Menschen dazu bringen kann, ihre unmöglichen Ziele zu verfolgen, dann ist dies ein spannendes Projekt», dachte sie sich.
Bei guten Verhältnissen findet das Rennen am Sonntag, 5. Juni statt (alternativ am folgenden Montag). Es wirkt wie eine Mission quasi impossible. Wenn es eine aber schaffen kann, dann ist es Nicola Spirig.