Ryfs Kampf für die Dernière auf Hawaii
«Ich lebe dafür, Grenzen zu verschieben»

Eine Lungeninfektion hat Daniela Ryf im Training zwischenzeitlich zurückgeworfen. Was ist möglich bei ihrem wohl letzten Ironman auf Hawaii?
Publiziert: 13.10.2023 um 19:01 Uhr
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Daniela Ryf hat eine harte – und alles andere als optimale – Vorbereitung für Hawaii hinter sich.
Foto: Getty Images for Ironman

Daniela Ryf weiss genau, was es braucht, um bei einer Ironman-WM am Tag X bereit zu sein. Eine Lungeninfektion zwei Monate vor dem Start – vermutlich infolge einer Corona-Erkrankung, wie sie sagt – zählt gewiss nicht zum Erfolgsrezept. Und doch versprüht die 36-jährige Solothurnerin puren Optimismus vor ihrer wohl letzten Teilnahme auf Hawaii am Samstag. Zu lange ist sie schon im Geschäft, als dass sie sich durch die Infektion verunsichern liesse. «Rückschläge gehören wohl einfach dazu», meint die Frau, die zwischen 2015 und 2018 auf Hawaii nach Belieben dominierte und viermal gewann.

Und doch nimmt Ryf die Entzündung der Lunge von Anfang August nicht auf die leichte Schulter, zumal dies kein Zuckerschlecken gewesen sei: «Es führte zu Atemproblemen und ich war extrem müde.»

Die Saison war ein Auf und Ab

Überhaupt habe sie erfahren müssen, dass ihr Körper «sensibler geworden» sei. Ryf spricht von einem Auf und Ab in dieser Saison. Ein Höhepunkt? War ganz klar ihr Sieg beim Triathlon-Klassiker in Roth – mit Weltrekordzeit, womit sie eines ihrer letzten grossen Karriereziele erreichte.

Ryf will noch nicht von der grossen Bühne abtreten. Im nächsten Jahr würde sie gerne an der WM in Nizza teilnehmen. Und doch befindet sie sich allmählich auf Abschiedstournee. Stand jetzt rechnet sie nicht damit, noch einmal auf Hawaii am Start zu stehen. Was nach Nizza kommt, bleibt offen.

Klar ist aber: Noch brennt das Feuer in ihr, Grosses erreichen zu wollen: «Ich lebe dafür, Grenzen zu verschieben.»

In St. Moritz Moral und Kraft getankt

Ob es auf Big Island, der grössten Insel des hawaiianischen Archipels im Pazifik, erneut zum Coup reicht, bleibt abzuwarten. Wie stark ihr Körper unter den Strapazen im August gelitten hat, kann auch die routinierte Athletin nicht hundertprozentig genau abschätzen. Trotzdem habe sie das Maximum aus den restlichen Vorbereitungswochen herausgeholt: «Ich war immer optimistisch, dass ich in Kona starten kann. Natürlich hatte der Aufenthalt in St. Moritz einen grossen Einfluss. Ich habe mehrere Monate in der Höhe gelebt und trainiert.»

Was den Druck für die 3,8 km im Wasser, 180 km auf dem Rennrad und den abschliessenden Marathon (42,195 km) wegnimmt: Durch den Meilenstein in Roth ist ihre Saison bereits gerettet. Ob dies zusätzliche Kräfte für eine erfolgreiche Dernière auf Hawaii freisetzt? (mpe)

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