Der Frust bei Bayern München nach der überraschenden 1:2-Pleite im Derby beim FC Augsburg ist riesig. «Ich bin das erste Mal als Bayern-Trainer richtig sauer auf uns, weil wir es besser machen müssen», sagt Trainer Julian Nagelsmann in aller Deutlichkeit.
Wie konnte das passieren? Nun ja, nach dem erneuten Corona-Wirbel um Impfskeptiker Joshua Kimmich, der am Freitag zum zweiten Mal innert kürzester Zeit in Quarantäne muss, fehlt der Denker und Lenker der Münchner Truppe schlechthin. Und lässt sich der deutsche Nationalspieler weiter nicht impfen, droht ihm nun sogar ein Spielverbot.
Kimmich nicht als Ausrede
Das Fehlen von Kimmich wolle Nagelsmann aber nicht als Argument bringen. «Ich finde, dass das keine Ausrede ist. Es ist zu leicht für mich.» Der Bayern-Coach räumt aber ein, «dass es Phasen im Leben gibt, die ruhiger sind.»
«Wir müssen die Baustellen schliessen. Wir bekommen immer zu leichte Tore», moniert der 34-Jährige einmal mehr die «sorglose» Defensivarbeit seiner Stars. «Wenn nach vorne nicht viel geht, musst du hinten stabiler sein», ergänzt der Jung-Trainer angefressen.
Nati-Stürmer Zeqiri mit toller Vorstellung
Massgeblich an zwei von ebendiesen leichten Toren beteiligt ist Nati-Stürmer Andi Zeqiri, der beim sensationellen Heimsieg seiner Augsburger bei beiden Treffern die Füsse im Spiel hat. Ruben Vargas fiel wegen eines positiven Coronatests kurzfristig für die Partie aus.
Doch nicht nur der Trainer der Bayern ist nach der Pleite restlos bedient. Captain Manuel Neuer schimpft bei «DAZN»: «Das war sehr enttäuschend. Wir müssen gegen so eine Mannschaft gewinnen. Wir waren in der ersten Halbzeit nicht da.» Und auch Thomas Müller findet nach seinem 600. Pflichtspiel für Bayern deutliche Worte: «Es ist ein bitterer Rückschlag in unserem Selbstverständnis. Wir waren in der ein oder anderen Szene zu nachlässig. Wir hatten nicht die Griffigkeit.»
Bayern-Mitglied wird abgeschmettert
Doch nicht nur sportlich sorgt der Rekordmeister momentan für Schlagzeilen – einen Katar-Zoff gibts auch noch obendrauf. Ein Bayern-Mitglied stellte nämlich im Hinblick auf die Jahreshauptversammlung einen Antrag, das umstrittene Sponsoring mit dem Emirat Katar schnellstmöglich zu beenden.
Doch daraus wird nun nichts, wie der Initiator Michael Ott am Freitag auf Twitter bestätigt. Die Begründung des Amtsgerichts München richte «sich nicht gegen den Katar-Antrag an sich», erklärt er, «es stützt sich nur darauf, dass keine ausreichende Dringlichkeit bestehe.» (AFP/mou)