Das unabhängige Tribunal des Tennis-Anti-Doping-Programms hat die Suspendierung der Ukrainerin Dajana Jastremska zurückgenommen. Die Nummer 37 der Weltrangliste ist damit auf der WTA-Tour ab sofort wieder spielberechtigt. Das feiert die ukrainische Tennishoffnung auf Twitter:
Bei der 20 Jahre alten Jastremska waren bei einem Dopingtest am 24. November 2020 Spuren einer verbotenen anabolen Substanz (Mesterolon) nachgewiesen worden. Die Suspendierung griff ab dem 7. Januar, Anfang Februar war ihr ursprünglicher Einspruch bereits vom Internationalen Sportgerichtshof CAS abgewiesen worden. Auch ein zweiter Versuch vor dem CAS scheiterte.
Das Tribunal hob die Suspendierung nun auf und erklärte, dass die nachgewiesene Substanz ohne Jastremskas Verschulden und unwissentlich in ihren Körper gelangt sein. Die Ukrainerin müsse daher ab sofort wieder für den Spielbetrieb zugelassen werden.
Ist Sex am positiven Resultat schuld?
Wie genau das Tennis-Sternchen mit dem Mesterolon in Berührung gekommen ist, wird in der Entscheidung des Gerichtshof nicht geklärt. Eine potenzielle Erklärung lieferte Jastremska laut dem «Spiegel» im Mai: Ihr damaliger Partner habe mit Potenzproblemen zu kämpfen gehabt und deshalb zu dieser Substanz gegriffen. Beim Geschlechtsverkehr habe er Spuren des Stoffes auf sie übertragen. Der Ex-Freund selbst streitet die Vorwürfe ab, behauptet das Gegenteil: Sie selbst habe von ihrem Vater Dopingmittel verabreicht bekommen. Nach dem Test habe ihn der Vater gebeten, die Verantwortung für das positive Resultat zu übernehmen. Diese Vorwürfe hingegen bestreitet Jastremska lautstark.
Jastremska hat bislang drei WTA-Turniere gewonnen, 2018 in Hongkong sowie 2019 in Hua Hin und Strassburg. Ihre höchste Platzierung im WTA-Ranking war Position 21 vom 20. Januar 2020. Ihr bestes Grand-Slam-Ergebnis war das Achtelfinale 2019 in Wimbledon. (SID/tim)