Viktorija Golubics grösster Grand-Slam-Tag der Karriere findet am «Manic Monday» in Wimbledon statt – dem voraussichtlich letzten, denn der verrückte Montag mit sämtlichen Achtelfinals nach dem traditionell spielfreien Sonntag soll künftig abgeschafft werden. Verrückt sind für die 28-jährige Zürcherin zunächst aber vor allem zwei Dinge: Erst muss sie lange auf ihren Einsatz warten, weil auf Showcourt 18 das Männerspiel vor ihr (Chatschanow bezwingt Korda 10:8 im Fünften) episch lange dauert. Nachdem unsere Weltnummer 66 dann nachmittags endlich – bei unangenehm windigen Bedingungen – antreten kann, verläuft ihre Partie gegen US-Star Madison Keys (WTA 27) äusserst kurios.
Golubic startet mit einem Break. Spielt wesentlich konzentrierter und schlauer als Keys, die reichlich Fehler streut und oft überpowert. Bald führt die Schweizerin mit Doppelbreak – 5:2. Doch plötzlich wird sie passiv und die US-Open-Finalistin von 2017 dominiert. Der Vorsprung schmilzt bedrohlich, bis Golubic 5:6 hinten liegt. Doch sie rettet sich in den Tiebreak – und hier behält sie die Nerven grandios. 7:3 geht die Kurzentscheidung an die Schweizerin, die es an einem Major-Event noch nie so weit geschafft hatte.
Dritte US-Gegnerin in Folge eliminiert
Für Keys ist es hingegen der erste Satzverlust in diesem Turnier. Sie nimmt ein medizinisches Time-Out und lässt sich den grossen Zeh verbinden. Sie hinkt danach zwar nicht, aber Golubic rennt dennoch wesentlich sicherer durch den nächsten Durchgang, führt nach rund 80 Minuten mit 4:1.
Nun heisst es Ruhe bewahren. Das habe sie von ihrem aktuellen Coach Dominik Utzinger gelernt, wie Vicky sagt. Ebenfalls auf der Tribüne schaut die Tschechin Karolina Pliskova zu. Die Nummer 13 der Welt will wissen, auf wen sie sich als nächstes vorbereiten muss… Sie wartet noch vier hart umkämpfte Games und weitere 20 Minuten, bis sie es weiss: Es ist Viktorija Golubic.
Tatsächlich kann die Rechtshänderin mit der schönen einhändigen Rückhand die dritte US-Gegnerin in Folge (nach Danielle Collins und Madison Brengle) eliminieren, ohne einen Satz zu verlieren. Das 7:6, 6:3 bringt sie in die Viertelfinals! Golubic gehört zum erlauchten Kreis von acht Spielerinnen, die es von 128 am Start in die heisse Phase von Wimbledon geschafft haben. Und sie wird ab nächster Woche erstmals in ihrer Karriere in die Top-50 der Weltrangliste vorrücken.
«Es ist wirklich eine extreme Erfahrung, die ich in den letzten vier Monaten gemacht habe», sagt die Siegerin nach dem Match. «Ich spüre Woche für Woche, wie mehr Steine zusammenpassen. Ich sehe eine Strategie, bin aber gleichzeitig nicht zu überdacht, zu übermotiviert. Das gibt mir Vertrauen, welches ich mir auch Anfang Jahr bei kleineren Turnieren holen konnte.»
Nun gehts weiter. Ein Märchen, ein verrückter Moment, von dem sie schon ihre ganze Karriere über geträumt hat. Ein absoluter «Manic Monday» eben.
Erstmals in ihrer Karriere steht Viktorija Golubic unter den letzten Acht eines Grand-Slam-Turniers. Das sagt sie nach ihrem Sieg über ...
... ihre Glücksgefühle
«Es ist so aufregend, durch zu sein, so speziell – heute war ein wichtiger Tag! Ich war solide in meinen Schlägen, retournierte gut, denn wenn sie stark serviert, kannst du nicht mehr viel machen. Immerhin schlug ich auch ganz gut auf heute.»
... den 1. Satz
«Ja, diese Führung zu verlieren, war bitter. Ich war vielleicht ein bisschen weniger aggressiv – auf dem Level spüren das die Gegnerinnen sofort. Im Tiebreak bekam ich dann zum Glück einen Energie-Boost.»
... den Schlüssel zum Erfolg
«Ich bin mental selbstbewusster geworden, realisiere mehr, zu was ich fähig bin auf dem Platz. Da habe ich mich stark verbessert. Ich habe mehr Erfahrung, bin an einem Punkt der Karriere, wo ich gelernt habe, im Kopf klarer zu sein, mich auf meinen Spielplan zu konzentrieren. In einem Match kann es in beide Wege laufen, wenn du es zu fest willst, frierst du ein. Du kannst nichts erzwingen, also besser relaxt bleiben und deinem Plan folgen.»
... die einhändige Rückhand
«Mit etwa 11 oder 12 entschied mein damaliger Coach, ich sollte von beidseitig zweihändig auf einhändig wechseln. Ein halbes Jahr lang brachte ich damals kaum einen Ball übers Netz. Ich verzweifelte schier, aber dann gings besser. Es war ein Prozess, das Timing war lange schwierig. Aber heute ist es mein bester Schlag und ich bin stolz darauf. Es gibt mir mehr Abwechslung, und es macht viel mehr Spass. Und auf Rasen wirkt es perfekt.»
... die Tatsache, dass sie zu einem erlauchten Kreis gehört
«Es ist unglaublich, ich habe das gar noch nicht recht kapiert. Ich stecke in meiner persönlichen Bubble, habe darin eine gute Routine gefunden. Nach dem Turnier wird das alles erst einmal sacken müssen und ich werde es dann verdauen. Natürlich bedeutet es mir aber schon jetzt mega, mega viel, zu den Top-8 in Wimbledon zu gehören. Nun nehme ich den Schwung mit und freue mich über jeden Moment auf dem Platz.»
.... die vielen Grand-Slam-Siegerinnen, die aus dem Nichts kamen und ob diese sie inspirieren
«Einerseits habe ich schon immer daran geglaubt, es war immer mein Traum und mein Ziel, sehr weit an einem Grand-Slam zu kommen. Aber wenn man dann wirklich soweit ist, ist es doch noch was ganz anderes. Ab einem Punkt ist vieles möglich, wenn ich meine Sache gut mache und weiter gut spiele. Ich bin gut in Form. Es ist mehr dieser Weg, der mich inspiriert und begeistert.»
... die nächste Gegnerin Karolina Pliskova
«Sie hat ein super Timing, einen riesen Aufschlag, ein präzises Spiel und gute Länge. Sie antizipiert gut, es ist nicht so einfach gegen sie zu agieren. Aber ich muss einen Weg finden, sie viel zu bewegen und nicht zu ihrem Spiel kommen zu lassen.»
Erstmals in ihrer Karriere steht Viktorija Golubic unter den letzten Acht eines Grand-Slam-Turniers. Das sagt sie nach ihrem Sieg über ...
... ihre Glücksgefühle
«Es ist so aufregend, durch zu sein, so speziell – heute war ein wichtiger Tag! Ich war solide in meinen Schlägen, retournierte gut, denn wenn sie stark serviert, kannst du nicht mehr viel machen. Immerhin schlug ich auch ganz gut auf heute.»
... den 1. Satz
«Ja, diese Führung zu verlieren, war bitter. Ich war vielleicht ein bisschen weniger aggressiv – auf dem Level spüren das die Gegnerinnen sofort. Im Tiebreak bekam ich dann zum Glück einen Energie-Boost.»
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«Ich bin mental selbstbewusster geworden, realisiere mehr, zu was ich fähig bin auf dem Platz. Da habe ich mich stark verbessert. Ich habe mehr Erfahrung, bin an einem Punkt der Karriere, wo ich gelernt habe, im Kopf klarer zu sein, mich auf meinen Spielplan zu konzentrieren. In einem Match kann es in beide Wege laufen, wenn du es zu fest willst, frierst du ein. Du kannst nichts erzwingen, also besser relaxt bleiben und deinem Plan folgen.»
... die einhändige Rückhand
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Mehr Tennis
Frauen
Aryna Sabalenka (Blr, WTA 4) s. Elena Rybakina (Kas, WTA 20) 6:3, 4:6, 6:3
Ons Jabeur (Tun, WTA 24) s. Iga Swiatek (Pol, WTA 9) 5:7, 6:1, 6:1
Ashleigh Bartey (Aus, WTA 1) s. Barbora Kreicikova (Tsch, WTA 17) 7:5, 6:3
Karolina Pliskova (Tsch, WTA 13) s. Liudmila Samsonowa (Russ, WTA 65) 6:2, 6:3
Karolina Muchova (Tsch, WTA 22) s. Paula Badosa (Sp, WTA 33) 7:6, 6:4
Viktorija Golubic (Sz, WTA 66) s. Madison Keys (USA, WTA 27) 7:6, 6:3
Angelique Kerber (De, WTA 28) s. Coco Gauff (USA, WTA 23) 6:4, 6:4
Männer
Matteo Berrettini (It, ATP 9) s. Ilya Iwaschka (Blr, ATP 79) 6:4, 6:3, 6:1
Karen Chatschanow (Russ, ATP 29) s. Sebastian Korda (USA, ATP 50) 3:6, 6:4, 6:3, 5:7, 10:8
Marton Fucsovics (Ung, ATP 48) s. Andrej Rublew (Russ, ATP 7) 6:3, 4:6, 4:6, 6:0, 6:3
Denis Shapovalov (Ka, ATP 12) s. Roberto Bautista Agut (Sp, ATP 10) 6:1, 6:3, 7:5
Novak Djokovic (Srb, ATP 1) s. Cristian Garin (Chi, ATP 20) 6:2, 6:4, 6:2
Félix Auger-Aliassime (Ka, ATP 19) s. Alexander Zverev (De, ATP 6) 6:4, 7:6, 3:6, 3:6, 6:4
Roger Federer (Sz, ATP 8) s. Lorenzo Sonego (It, ATP 27) 7:5, 6:4, 6:2
Daniil Medwedew (Russ, ATP 2) vs. Hubert Hurkacz (Pol, ATP 18) 6:2, 6:7, 6:3, 3:4 – Fortsetzung wegen Regens auf Dienstag verschoben
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Ashleigh Bartey (Aus, WTA 1) s. Barbora Kreicikova (Tsch, WTA 17) 7:5, 6:3
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Daniil Medwedew (Russ, ATP 2) vs. Hubert Hurkacz (Pol, ATP 18) 6:2, 6:7, 6:3, 3:4 – Fortsetzung wegen Regens auf Dienstag verschoben