Weltnummer 1 winkt
Sinner jagt Djokovics Tennis-Thron

Nach dem Turniersieg in Miami kann Italiens Tennis-Star Jannik Sinner von der Nummer 1 träumen. Was braucht es noch, um Novak Djokovic zu überholen?
Publiziert: 02.04.2024 um 19:33 Uhr
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Aktualisiert: 02.04.2024 um 20:23 Uhr
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Hat gut lachen: Janik Sinner träumt vom Tennis-Thron.
Foto: Getty Images
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Björn LindroosRedaktor Sport und People

Jannik Sinner (22) ist derzeit das Mass aller Dinge im Männer-Tennis. Nach seinem sensationellen Triumph an den Australian Open im Januar dominiert der Italiener auch das ATP-1000-Turnier in Miami und holt sich den Turniersieg.

Damit überholt Sinner in der ATP-Weltrangliste den spanischen Youngster Carlos Alcaraz (20) und stösst auf Rang 2 vor. Doch damit nicht genug, der Südtiroler schielt jetzt auf die Weltspitze und setzt die aktuelle Weltnummer 1 Novak Djokovic (36) so richtig unter Druck.

Vorteil Sinner – oder doch nicht?

Aktuell hat der Serbe noch 1015 Punkte Vorsprung auf seinen 14 Jahre jüngeren Konkurrenten. Doch die kommenden Monate sprechen eher für Sinner, und das, obwohl die Sandsaison und damit die schwächste Unterlage des Italieners – er hat erst einen Turniersieg auf Sand – ansteht.

Grund dafür sind die zu verteidigenden Punkte. Weil Djokovic bei den anstehenden Turnieren im letzten Jahr mehr Punkte als Sinner geholt hat, muss er jetzt auch mehr verteidigen.

System der ATP-Punkte

Im Tennis wird jede überstandene Runde an einem Turnier mit ATP-Punkten belohnt. Am meisten Punkte geben dabei die Grand Slams, am zweitmeisten die Masters-1000-Turniere. So sieht der Punkteschlüssel aus:

Grand Slam:
Turniersieg: 2000, Final: 1200, Halbfinal: 720, Viertelfinal: 360, Achtelfinal: 180, 3. Runde: 90, 2. Runde: 45, 1. Runde: 10

Masters 1000
Turniersieg: 1000, Final: 600, Halbfinal: 360, Viertelfinal: 180, Achtelfinal: 90, 3. Runde: 45, 2. Runde: 10, 1. Runde: 10

Im Tennis wird jede überstandene Runde an einem Turnier mit ATP-Punkten belohnt. Am meisten Punkte geben dabei die Grand Slams, am zweitmeisten die Masters-1000-Turniere. So sieht der Punkteschlüssel aus:

Grand Slam:
Turniersieg: 2000, Final: 1200, Halbfinal: 720, Viertelfinal: 360, Achtelfinal: 180, 3. Runde: 90, 2. Runde: 45, 1. Runde: 10

Masters 1000
Turniersieg: 1000, Final: 600, Halbfinal: 360, Viertelfinal: 180, Achtelfinal: 90, 3. Runde: 45, 2. Runde: 10, 1. Runde: 10

Roland Garros als Knackpunkt

Als Beispiel dient Roland Garros. Weil Djokovic das Turnier in Paris vergangene Saison gewinnen konnte, hat er dieses Jahr 2000 Punkte zu verteidigen. Bei Sinner, der 2023 bereits in der zweiten Runde gescheitert ist, sind es dagegen nur 45.

So beginnen die Rechenspiele. Bis und mit Roland Garros (26. Mai bis 9. Juni) hat Djokovic insgesamt 2315 Zähler zu verteidigen, Sinner dagegen nur 585 Punkte. Zieht man die zu verteidigenden Punkte gänzlich ab, hätte Sinner aktuell 715 Punkte mehr als Djokovic. Dass die beiden in der gesamten Sandsaison bis nach den French Open aber keinen einzigen Punkt holen, ist unwahrscheinlich.

Diese Punkte müssen Sinner und Djokovic verteidigen

Jannik Sinner:
French Open: 45 Punkte
Monte-Carlo: 360 Punkte
Rom: 90 Punkte
Barcelona (ATP 500): 90 Punkte

Novak Djokovic:
French Open: 2000 Punkte
Monte-Carlo: 90 Punkte
Rom: 180 Punkte
Banja Luka (ATP 250): 45 Punkte

Jannik Sinner:
French Open: 45 Punkte
Monte-Carlo: 360 Punkte
Rom: 90 Punkte
Barcelona (ATP 500): 90 Punkte

Novak Djokovic:
French Open: 2000 Punkte
Monte-Carlo: 90 Punkte
Rom: 180 Punkte
Banja Luka (ATP 250): 45 Punkte

Theoretisch könnte Jannik Sinner den Serben schon vor Roland Garros einholen. Dafür müsste er an den kommen drei ATP-Masters-Turnieren in Monte-Carlo, Rom und Madrid aber deutlich mehr Punkte holen als der 24-fache Grand-Slam-Sieger. Da alle drei Turniere auf Sand stattfinden, eher unwahrscheinlich.

Erster Achtungserfolg

In einer Kategorie hat Sinner Djokovic aber bereits überholt. Im «Race to Olympics Games», der Qualifikationsrangliste für die Olympischen Sommerspiele 2024 in Paris, führt Sinner mit 8125 Punkten zu Djokovics 7410. Dabei werden die Punkte nach den French Open 2023 bis und mit den French Open 2024 in der Wertung gezählt, die besten 56 sind teilnahmeberechtigt.

Ein erster Achtungserfolg für den Südtiroler. Ob er bald auch zur Weltnummer 1 wird?

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