Es sind Bilder, die einem nicht so schnell aus dem Kopf gehen. Novak Djokovic, die Weltnummer 1 aus Serbien, heult noch während des US-Open-Finals hemmungslos. Er vergräbt beim letzten Seitenwechsel im Duell mit Daniil Medwedew sein Gesicht im Handtuch, die Kameras fangen sein Gefühlsausbruch aber ein. Kurz darauf steht seine Niederlage fest, er geht mit 4:6, 4:6, 4:6 unter. Der Traum von 21 Grand-Slam-Titeln ist geplatzt – zumindest vorerst. Auch bei der Siegerehrung kullern Djokovic Tränen über die Wangen.
«Die letzten fünf bis sechs Monate haben mich emotional sehr gefordert. Die Grand Slams, Olympia, zu Hause in Belgrad zu spielen. Alles, auch die Emotionen, liefen hier zusammen. Leider konnte ich den letzten Schritt nicht gehen. Das ist schwer zu verdauen», so Djokovic.
Viele Emotionen – zu viele?
Immerhin: Das ihm sonst oft feindlich entgegenstehende Publikum in New York spendet dem Serben tröstenden, ja sogar herzlichen Applaus. Das hatte er noch nie erlebt. «Die Emotionen und die Energie waren so stark, wie es sich anfühlt, wenn man 21 Grand-Slam-Titel gewinnt. Es war wirklich besonders und hat mich in meinem Herzen berührt.»
Djokovic: «Der Weg zu diesem Turnier hin und auch die Emotionen, die ich über das Turnier hinweg durchlebt habe, waren mental einfach sehr viel», so der 34-Jährige. Er hätte auch sagen können: «Zu viel.»
«Der glücklichste Mensch auf Erden»
Nun sei er aber erleichtert, betonte Djokovic. «Mein Herz ist voller Freude und ich bin der glücklichste Mensch auf Erden, weil ihr mir auf dem Platz das Gefühl gegeben habt, etwas ganz Besonderes zu sein», richtete er noch auf dem Platz seinen Dank in Richtung Publikum.