2022 jubelte Thanasi Kokkinakis (27) mit Nick Kyrgios (28) an den Australian Open. Als Qualifikanten gewannen sie den Titel im Doppel. Für die beiden der grösste Erfolg ihrer Karrieren – und Kyrgios fiel für einmal in einer Partie nicht als Bad Boy auf. Nun beweist Kokkinakis, dass er diesbezüglich seinem australischen Landsmann in nichts nachsteht.
In der dritten Runde der French Open legt er sich mit Schiedsrichterin Katarzyna Radwan-Cho an. Der Grund? Kokkinakis muss offenbar dringend aufs WC und darf nicht.
Kokkinakis kennt Regel nicht
Soeben hat er gegen Karen Chatschanow (27) auch den zweiten Satz verloren und steht mit dem Rücken zur Wand. Er fragt deshalb bei der Schiedsrichterin nach einer WC-Pause. Doch die sagt Nein und begründet, er sei bereits nach dem ersten Satz hinausgegangen. Den Spielern ist pro Partie nur eine dreiminütige WC-Pause erlaubt. Eine zweite gibts erst, wenn es in einen fünften Satz geht.
«Okay, ich kannte diese Regel nicht, jetzt sagen Sie mir, ich habe 50 Sekunden», gibt sich Kokkinakis zunächst vermeintlich einsichtig. Doch dann legt er los mit seiner Schimpftirade. «Können Sie nicht einfach realistisch sein und mir für einmal etwas Anständiges geben? Verdammte Scheisse, wir bekommen zwei für einen Match.»
Ein gebrauchter Tag
Die Schiedsrichterin bleibt ruhig, lässt sich nicht vom Geschimpfe beeinflussen und ändert ihre Meinung nicht. «Wollen Sie, dass ich auf den Platz pinkle? Ist es das, was Sie wollen? Was wollen Sie dann?», wird Kokkinakis immer lauter.
Letztlich bringt all das Geschimpfe nichts. Auch nicht, als der Australier meinte, es könnte für ihn Konsequenzen haben. «In meinem letzten Spiel habe ich gekrampft, weil ich nicht konnte, so brutal.»
Trotzdem muss er die Partie ohne Abstecher aufs WC fortsetzen. Er gewinnt zwar den dritten Satz, verliert letztlich aber 4:6, 1:6, 6:3, 6:7. Ein gebrauchter Tag für Kokkinakis, für den er am Ende auf Twitter nur noch ein Wort übrig hat: «F***». (bir)