Vom Auto in den Achtelfinal?
Laaksonen hat in New York die Chance seines Lebens

Henri Laaksonen (29, ATP 130) steht an den US Open vor dem grössten Erfolg seiner Karriere. Der dickste Zahltag ist es für den Schweizer sowieso schon.
Publiziert: 03.09.2021 um 10:55 Uhr
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Henri Laaksonen überzeugt bisher an den US Open.
Foto: AFP

Fehlendes Timing kann man Henri Laaksonen diese Saison nicht vorwerfen: Just an den so wichtigen Grand-Slam-Turnieren spielt der schweizerisch-finnische Doppelbürger gross auf. Wie schon in Paris steht er auch in New York in der dritten Runde.

180'000 US-Dollar verdient Laaksonen dadurch. Das ist mehr, als er je an einem Turnier sowie in der ganzen Pandemie-Saison 2020 zusammen kassiert hat. Und es ist auch mehr als die 150'000 Franken, die er jeweils als Jahres-Fixkosten angibt. Laaksonens Coach David Pultr sagte unlängst zum «Tages-Anzeiger»: «All die Jungs ausserhalb der Top 100 haben so viel Druck hier. Die Grand Slams sind für sie die einzige richtige Ertragsquelle.»

Diesem Druck hält Laaksonen bis jetzt stand. Und für den Schaffhauser könnte es noch besser kommen. Sein nächster Gegner, der Deutsche Peter Gojowczyk, ist als Weltnummer 141 sogar noch hinter Laaksonen (ATP 130) klassiert. Die beiden bisherigen Duelle an kleineren Turnieren hat der Schweizer für sich entschieden. Sprich: Laaksonen bietet sich am Freitag die ultimative Chance, in den Achtelfinal eines Grand Slams vorzustossen.

Neben weiteren 85'000 Dollar Preisgeld winkt damit auch der Sprung zurück unter die Top 100 der Weltrangliste. Dort stand er im Sommer 2019 als Nummer 93 schon einmal. Es ist der Bereich, in dem das Leben als Tennis-Profi so richtig lukrativ wird. Einerseits finanziell, andererseits, weil er sich nicht mehr via Qualifikation ins Hauptfeld der Grand Slams kämpfen müsste.

Noch lebt Laaksonen – die US Open sind schon sein 20. Turnier des Jahres – das Leben eines Nomaden, der das Auto als sein Zuhause bezeichnet. Ob er daran als Top-100-Spieler festhält? (cmü)


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