Sie galt einst als grosse kanadische Tennis-Hoffnung, stürmte 2014 in den Wimbledon-Final und sorgte auf der Tour als zwischenzeitliche Weltnummer fünf für Schlagzeilen. Jetzt könnte die WTA-Karriere von Eugenie «Genie» Bouchard (29) allerdings beendet sein.
Eben erst scheiterte die Kanadierin in der Qualifikation der US Open, für den grossen Coup reicht es bereits seit längerem nicht mehr. Seit vergangenem Jahr machte sie zwar noch einen Sprung in der Weltrangliste, nachdem sie aus den Top 1000 gefallen war. Heuer ist Bouchard auf Platz 215 zu finden.
Offizielle Rücktrittserklärung bleibt aus
Ob sie nun einen Schlussstrich unter ihre Tennis-Karriere zieht? Ein Post der amerikanischen Pickleball-Tour könnte dafür sprechen. «Eine der grössten Verpflichtungen des Jahres», heisst es im Instagram-Post, der eine strahlende Bouchard zeigt. Der Vertrag soll ab 2024 gelten.
Pickleball? Ein aufstrebender, US-amerikanischer Ballsport, der in den vergangenen Jahren enorm an Beliebtheit gewonnen hat. Es ist eine Mischung aus Badminton, Tennis und Tischtennis, gespielt wird auf einem Court, im Doppel oder Einzel. Vom Tennis unterscheidet es sich vor allem im dynamischen Spielablauf, den Schlägern und dem Ball. Am Ähnlichsten sieht Pickleball wohl der boomenden Sportart Padel-Tennis, auch wenn Regeln wie etwa die Zählweise anders sind und die Mauer als Spielfeldumrandung im Pickleball ausbleibt.
Mit der Vertragsunterzeichnung folgt Bouchard den ehemaligen US-Tennis-Stars Sam Querrey (35) und Jack Sock (30), die seit ihrem Karriereende bereits auf der Pickleball-Tour im Einsatz waren. Ein offizieller Tennis-Rücktritt von Bouchard bleibt zwar noch aus, miteinander vereinbaren dürften sich die beiden Sportarten aber wohl kaum.
Fans sind nicht erfreut
Die Neuigkeit stösst bei den Fans auf wenig Euphorie. In der Kommentarspalte des Posts finden sich ungläubige Reaktionen zur ausbleibenden Rücktrittserklärung der 29-Jährigen. Ob und wann eine solche kommt, steht aus. Klar ist: Ab 2024 gilts für Bouchard auf der Pickleball-Tour ernst.
Übrigens: Auch in der Schweiz wird das Pickleball-Angebot immer grösser, mittlerweile kann man den Sport in 23 Sportzentren ausüben. Ob er aber denselben Boom wie Padel-Tennis, das auf prominente Investoren wie Tiger Woods, Justin Timberlake und Zlatan Ibrahimovic zählen kann, ist zu diesem Zeitpunkt schwierig einzuschätzen. Mit Namen wie Bouchard, Querrey und Sock dürfte der erste Schritt in die richtige Richtung allerdings getan sein. (mou)