Schon der Beginn des Jahres war für Rafael Nadal ein Auf und Ab, wie er der spanischen Zeitung «Marca» verrät. Zuerst infiziert er sich mit dem Coronavirus, die Australian Open stehen auf der Kippe. Weil er sich aber schnell von der Infektion erholt, nimmt er am Turnier in Down Under teil – und siegt sensationell. Er setzt seine Erfolgstour fort, gewinnt Spiel für Spiel, erreicht das Finale in Indian Wells, verliert dieses verletzungsgeplagt.
Nadal: «In der Schlussphase des Halbfinals habe ich mir die Rippe gebrochen und am selben Tag konnte ich in der Umkleidekabine nicht einmal atmen. Die Ärzte sagten mir, es seien Muskelkrämpfe, deshalb habe ich mich entschieden, den Final zu spielen.»
Roland-Garros-Sieg trotz Fussproblemen
Danach geht es bei Nadal weiter bergab. Wegen des Rippenbruchs muss er aussetzten. Während der Pause verschlechtert sich auch der Zustand seines Fusses. Die Ärzte betäuben die Nerven, Nadal holt sich trotz lädiertem Fuss den French-Open-Sieg. «Ich war sehr glücklich, nachdem ich Roland Garros gewonnen hatte. Gleichzeitig dachte ich aber, ich müsste mich vom Profi-Tennis zurückziehen, weil ich mit diesen chronischen Schmerzen nicht weitermachen konnte.»
Während die spezielle Behandlungsmethode am Fuss funktioniert, reisst sich Nadal kurz vor den US-Open den Bauchmuskel. «Seit dem Rippenbruch war das Jahr ein Desaster. Vom Bauchmuskelriss habe ich aber niemandem etwas gesagt, weil ich es leid war, über meine Sorgen zu reden.» Nadal spielt, fliegt in New York im Achtelfinale raus.
Fussverletzung beschäftigt ihn auch privat
Die Verletzungsprobleme des 22-fachen Grand Slam Sieger beschäftigen ihn auch mental, wie er verrät: «An den meisten Tagen war ich traurig, ich hatte die Freude am Tennisspielen verloren. Deshalb dachte ich, ich müsste mich zurückziehen»
Zwar hat die Behandlung der chronischen Fussverletzung mittlerweile gut angeschlagen, geheilt ist Nadals Fuss nicht. Trotzdem will er sich erst wieder Behandlungen unterziehen, sobald die Schmerzen wieder auftauchen: «Da die Verletzung unheilbar ist, muss ich, wenn der Nerv wieder schmerzt, mehr Injektionen dieser Art bekommen. Mein persönliches Leben hat sich total verändert hat, nicht nur meine Tenniskarriere.» (hon)