Darum gehts
- Spielergewerkschaft PTPA wirft Tennis-Organisationen vor, ein korruptes Kartell zu bilden
- Carlos Alcaraz distanziert sich von PTPA-Brief trotz Kritik am Turnierplan
- Nick Kyrgios unterstützt die Klagen von mehr als einem Dutzend Tennisprofis
Der Brief der von Superstar Novak Djokovic (37) mitgegründeten Spielergewerkschaft PTPA hat es in sich. Sie wirft den führenden Tennis-Organisationen vor, ein «Kartell» sowie ein «korruptes, illegales und missbräuchliches System» zu bilden. In der Pressemitteilung wird Djokovic zwar nicht explizit erwähnt, der Serbe sitzt allerdings im Exekutivkomitee der Gewerkschaft.
In ihrem Statement tauchte auch ein Zitat vom vierfachen Grand-Slam-Sieger Carlos Alcaraz (21) auf. Der Spanier kritisierte den vollen Turnierplan. Darauf angesprochen, zeigte sich der Spanier überrascht. «Ich habe es erst gestern in den sozialen Medien gesehen», sagte der Wimbledonsieger im Vorfeld des ATP-Masters in Miami.
Danach stellt er klar: «Weil ich nichts davon wusste, unterstütze ich diesen Brief nicht.» Das, obwohl er mit manchen Kritikpunkten der PTPA einverstanden sei. Sie bemängeln unter anderem die hohen Belastungen für Profis, eine zu lange Saison und Absprachen zur Verhinderung von Wettbewerben zwischen den Turnieren.
Kyrgios äussert sich positiv
Deshalb hat die PTPA mit mehr als einem Dutzend Tennisprofis in den USA, in Grossbritannien und in der Europäischen Union Klagen eingereicht. Einer, der das unterstützt, ist Nick Kyrgios (29). «Ich weiss, dass ich und viele andere Spieler mit den Strukturen und allem, was im Tennis vor sich geht, nicht zufrieden sind», erklärte der Australier im Interview mit Sky Sports.
Die Profi-Organisationen ATP und WTA sowie der Weltverband ITF wehren sich gegen die Vorwürfe. «Wir weisen die Behauptungen der PTPA entschieden zurück, halten die Klage für völlig unbegründet und werden unsere Position energisch verteidigen», teilten sie in einer Stellungnahme mit.
Djokovic hatte die PTPA 2021 gemeinsam mit dem kanadischen Profi Vasek Pospisil (34) gegründet. «Es geht nicht um Geld, sondern um Fairness, Sicherheit und grundlegende Menschenwürde», sagte der Kanadier.