Die Nachricht scheucht die Tenniswelt auf: Roger Federer (39) verpasst die Australian Open. Der 20-fache Major-Sieger braucht doch länger, um nach zwei Operationen am rechten Knie wieder in Topform zu kommen.
Bei seiner Rückkehr wird der Tennis-Maestro ein Jahr ausser Gefecht gewesen sein. Die grosse Frage lautet deshalb: Was ist dem Schweizer bei seinem Comeback noch zuzutrauen? Findet der Schweizer noch einmal den Anschluss an die absolute Weltspitze? Kann er seine Ziele realistischerweise noch erreichen?
Der Schwede Mats Wilander (56), Eurosport-Experte und für seine distanzierte Sicht auf die Dinge in der Tennis-Welt bekannt, hat Federer in den letzten Jahren ab und zu durchaus kritisch betrachtet.
«Er kann immer noch zwei von drei Sätzen gewinnen»
Auch deshalb geben Wilanders neueste Aussagen zu Federers Perspektiven Grund zur Hoffnung. Zum Beispiel, wenn es um die Olympia-Chancen des Schweizers geht. Zur Erinnerung: Bislang hat der Maestro eine Einzel-Silbermedaille von 2012 und Doppel-Gold von 2008 im Trophäenschrank. Einzel-Gold fehlt ihm noch.
Das Best-of-Three-Format, das bei den Spielen angewendet werde, komme dem Schweizer entgegen, sagt Wilander. «Ich glaube, dass Roger in Tokio gewinnen kann», sagt zu «Kickserveradio». «Er kann immer noch zwei von drei Sätzen gegen die Besten der Welt gewinnen.»
«Der Laver Cup treibt ihn an»
Und dann gibt es noch weitere Gründe, die den dreifachen Grand-Slam-Sieger von 1988 dazu bringen, an eine Fortsetzung von Federers Karriere zu glauben.«Für mich ist es der Laver Cup, der Roger Federer so richtig antreibt», so der Schwede. «Ich habe ihn nie so begeistert in einem Team-Wettbewerb gesehen wie beim Laver Cup, ganz sicher nicht im Davis Cup.»
Das Format, das der Schweizer mit seiner eigenen Agentur selber entwickelt hat und vermarktet, kommt ihm ebenfalls entgegen. «Roger weiss, er kann den Laver Cup noch vier oder fünf weitere Jahre spielen. Es sind nur zwei Sätze, bei Gleichstand kommt ein Champions-Tiebreak. Er kann immer noch Doppel-Matches spielen. Und er ist Teilhaber am Turnier. Roger muss also matchfit sein, weil er meiner Meinung nach nicht vom Laver Cup loslassen möchte.»
Gute Aussichten – auch über die nächste Austragung in Boston im kommenden Jahr hinaus. (eg)