Trotz Schuldspruch wegen sexueller Nötigung
Tennis-Juwel Riedi hält zu verurteiltem Coach Allegro

Leandro Riedi (20, ATP 237) verliert am Dienstag in der ersten Runde des ATP-Turniers in Genf. Auf der Pressekonferenz unterstützte er anschliessend seinen Walliser Coach Yves Allegro, der wegen sexueller Nötigung verurteilt wurde.
Publiziert: 19.05.2022 um 18:44 Uhr
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Am Dienstag vergibt Leandro Riedi gegen den Genfer Johan Nikles in Genf sechs Matchbälle und verpasst damit die grosse Chance, sein erstes Spiel auf der ATP-Tour zu gewinnen.
Foto: Keystone
Ugo Curty

Leandro Riedi erlebt in Genf die kompliziertesten 24 Stunden seiner noch jungen Karriere. Am Dienstag vergibt der 20-Jährige sechs Matchbälle gegen den Genfer Johan Nikles (25, ATP 317) und unterliegt mit 5:7, 7:6 (3), 7:5. Bitter, denn es wäre Riedis erster Sieg auf der ATP-Tour gewesen. Nach der Partie gibt der 20-jährige Zürcher zu: «Das war die schlimmste Niederlage meiner Karriere. Es bricht mir das Herz.»

An Mittwoch hätte Riedi auf andere Gedanken kommen können, indem er mit seinem Landsmann Paul Jakob den Viertelfinal im Doppel bestritt. Erneut das Aus. Der Finalist der Junioren-French-Open 2020 muss wegen einer Muskelverletzung aufgeben.

Riedi unterstützt seinen verurteilen Coach

Seit März wird Riedi wieder von Yves Allegro trainiert. Der 43-Jährige Romand wurde letzte Woche vom Walliser Kantonsgericht der sexuellen Nötigung für schuldig befunden. Er erhält eine 20-monatige Haftstrafe bei einer Bewährungsfrist von zwei Jahren. Zuvor wurde der Trainer von einer österreichischen Kollegin wegen Vorfällen aus dem Jahr 2014 angeklagt.

Yves Allegro, ehemaliger Davis-Cup-Spieler und Doppelpartner von Roger Federer, hat seither geschwiegen. Am Dienstag erhält er jedoch Unterstützung von seinem Schützling «Ich habe immer noch den gleichen Respekt vor Yves», sagt Leandro Riedi, als er auf Allegro angesprochen wird. Und weiter: «Ich werde weiterhin mit ihm zusammenarbeiten. Dieser Prozess ändert nichts für mich.»

Allegros Fall könnte noch bis vors Bundesgericht kommen. Sowohl die Anwälte beider Parteien als auch die Staatsanwältin erwägen eine erneute Berufung.

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