Bereits am Donnerstagabend ist der erste männliche Wimbledon-Finalist bekannt: Es ist Nick Kyrgios (27, ATP 40), der launische Australier. Halbfinalgegner Rafael Nadal (36, ATP 4) kann wegen seiner Bauchmuskel-Verletzung nicht zum Knüller-Duell am Freitag antreten. Der Mallorquiner gibt Forfait. Wie bitter.
Nadal: «Ich habe den ganzen Tag über diese Entscheidung nachgedacht. Aber ich denke, es macht keinen Sinn, weiterzumachen.» Dann sagt er weiter: «Ich bin sehr traurig. Aber wenn es mit der Verletzung so weitergeht, kann es nur noch schlimmer werden. Ich kann die normale Aufschlagbewegung nicht machen und bin nicht in der Lage, auf dem Rasen zu spielen.»
Die Probleme mit dem Bauchmuskel (er soll sich laut «Marca» einen sieben Millimeter langen Riss zugezogen haben) machten Nadal bereits im Viertelfinal gegen den US-Amerikaner Taylor Fritz (24, ATP 14) zu schaffen. Der 36-Jährige biss sich durch, siegte in fünf Sätzen. Einen weiteren Sondereffort kann er offenbar nun nicht mehr leisten.
«Muss mich selber respektieren»
Rafa erklärt: «Ich muss mich selber respektieren, ich will nicht spielen, wenn ich nicht 100 Prozent konkurrenzfähig bin, um das Turnier zu gewinnen. Ausserdem ist es an diesem Punkt meiner Karriere sehr gefährlich, etwas zu forcieren. Ich kann nicht so viel riskieren, und dann zwei oder drei Monate ausfallen. Über den Grand Slam (Gewinn aller vier Major-Turniere im gleichen Jahr, Anm. d. Red.) denke ich nicht wirklich nach. Ich spiele momentan, um glücklich zu sein und so viel wie möglich zu gewinnen, mehr nicht.»
Nadal triumphierte 2022 an den Australian und an den French Open, steht mittlerweile bei 22 Grand-Slam-Titeln (Rekord).
Nun gibts am Freitag auf dem Centre Court nur einen Halbfinal, den zwischen dem Serben Novak Djokovic (35, ATP 3) und dem Briten Cameron Norrie (26, ATP 12). Sie machen aus, wem sich am Sonntag Major-Finaldebütant Kyrgios entgegenstellen muss. (yap/wst)