Er klettert und klettert und klettert. Für Tennis-Juwel Dominic Stricker (20) geht es immer weiter in Richtung Weltspitze. Dorthin, wo ein Teil seiner Altersgenossen bereits steht: Mit Carlos Alcaraz (19, ATP 1) und Holger Rune (19, ATP 10) haben zwei Teenager den Sprung in die Top Ten der Weltrangliste bereits geschafft, während der Schweizer seit Montag auf Platz 111 liegt und an die Tür zu den Top 100 klopft.
«Sie sind so jung», sagt Stricker bei «atptour.com». «Und sie spielen im Moment so gut. Es tut gut, zu sehen, dass Jungs in meinem Alter den Durchbruch schaffen können.» Natürlich: Als Schweizer hat Stricker vor allem Roger Federer (41) als Vorbild. Aber auch von Alcaraz und dem Italiener Jannik Sinner (21, ATP 15) könne er sich viel abschauen.
Vier Top-40-Gegner geschlagen
«Sie machen einen tollen Job», sagt der Berner über die Shootingstars der letzten Saison. Und ist guter Dinge, es ihnen bald gleichtun zu können. «Ich sehe keinen grossen Unterschied zwischen uns, ich muss einfach meine Sache machen, dann kommt es, hoffe ich.»
Immerhin vier Top-40-Spieler hat Stricker in dieser Saison bereits bezwungen, fast 150 Kontrahenten hat er seit Jahresbeginn in der Weltrangliste überholt, dazu lieferte er den Stars Stefanos Tsitsipas und Pablo Carreno Busta grosse Kämpfe. «Eine grossartige Erfahrung», sagt er über sein Duell mit dem Griechen. Auch da findet er: «Es ist gut, zu sehen, dass es nicht so ein grosser Unterschied ist.»
Jetzt wartet das Turbo-Format
Nun steht noch ein letzter Höhepunkt 2022 an. Diese Woche spielt er an den Next Gen Finals um den Titel des besten Jungprofis. Beim Turnier in Mailand warten nicht nur die 7 besten U21-Spieler der Saison, sondern auch ein ungewohntes Format: Die Sätze werden nur auf vier Punkte gespielt. «Ich finde die Idee gut. Du musst schlechte Bälle sofort abschütteln, sonst ist der Satz schon vorbei.» Dazu wird eine 15 Sekunden-Shot-Clock nach kurzen Ballwechseln getestet.
Als erster Gegner wartet am Dienstagabend der Brite Jack Draper (20, ATP 41), der Alcaraz zuletzt in Basel in der Startrunde alles abverlangte, ehe sich der Spanier durchsetzen konnte. Der fehlt übrigens in Mailand: Wie Sinner und Rune hat Alcaraz seine Teilnahme abgesagt.