Die Entscheidung ist gefallen – Boris Becker muss ins Gefängnis! 2,5 Jahre muss der ehemalige Tennis-Star hinter Gitter. Der Prozess wegen Insolvenzverschleppung ist das Resultat von jahrzehntelangem Luxus-Leben, aber auch Unwissen und Misswirtschaft.
1984 ging sein Stern mit seinem Wimbledon-Sieg auf. «Bobbele» wurde zum Schatz einer Nation – und gleichzeitig zur Werbe-Ikone. Dank Preisgeldern und Sponsorenverträgen soll er über 100 Millionen Euro verdient haben. Zwischenzeitlich versuchte sich Becker nach seiner Tennis-Karriere auch als Poker-Spieler.
Teure Scheidung
Doch wie hat er sein immenses Vermögen ausgegeben? Wie hat er 35 Millionen Euro an Schulden angehäuft? Zum einen ist da die sauteure Scheidung von seiner ersten Ehefrau, Barbara (55). Im Dezember 1993 heiraten die beiden, aus der Beziehung gehen die beiden Söhne Noah (28) und Elias (22) hervor. Sieben Jahre später folgt die Scheidung. Barbara bekommt in einem Vergleich 15 Millionen Euro zugesprochen, das gemeinsame Heim in Florida sowie das alleinige Sorgerecht.
Zur Scheidung kam es wegen seines berüchtigten Seitensprungs mit Angela Ermakowa (54), der Mutter der ausserehelichen Tochter Anna (22). So musste Becker zwischenzeitlich für drei Kinder Unterhalt zahlen. Im Zuge des Rechtsstreits rund um die Vaterschaft Annas musste der sechsfache Grand-Slam-Sieger auch fünf Millionen Euro an Ermakowa zahlen.
«Schon immer ein sehr grosszügiger Mensch gewesen»
Zudem übernahm er auch ihre Mietschulden und Anwaltskosten sowie kaufte ihr – eher widerwillig – ein Haus. «Boris ist, auf seine Frauen bezogen, schon immer ein sehr grosszügiger Mensch gewesen. Die Liebe ist ihm aber dann zum finanziellen Verhängnis geworden: Diese Grosszügigkeit fliegt im jetzt um die Ohren!», sagt sein Biograf, Christian Schommers, gegenüber «Bild».
Doch nicht nur die familiären Geschichten haben Becker Geld gekostet. Er selbst hat lange auf grossem Fuss gelebt und ein Luxus-Leben geführt: Sein schmuckes Mietshaus in Wimbledon (für 35'000 Euro pro Monat), eine Finca in Mallorca, die er regelmässig umgebaut hat, Privatjet-Reisen und teure Schlitten. Doch auch mehrere Unternehmenspleiten haben dicke Löcher in seine Kasse gerissen.
Auch kurz vor der Strafmass-Verkündung scheint sich Becker, noch etwas gegönnt haben. Wie die «Bild» berichtet, hat der Deutsche das Londoner Luxus-Kaufhaus Harrods aufgesucht und mit einer grossen Tasche verlassen. (smi)